Bensheim. „Ich glaube, Sie haben einen guten Blick darauf, was es zukünftig braucht, damit in dieser Pfarrei ein Rahmen gebildet ist, dass viele Menschen den geöffneten Himmel sehen und so das Wirken der Geistkraft erfahren können.“ Das sagte der Mainzer Generalvikar Dr. Sebastian Lang am Sonntag, 12. Januar, beim Gründungsgottesdienst der Pfarrei Heilig Geist an der Bergstraße in St. Georg in Bensheim. Der Heilige Geist werde besonders dort erfahren, wo das Gute nicht selbstverständlich sei, sagte Lang.
Wörtlich sagte der Generalvikar: „Es liegt viel Professionalität in den Konzepten, welche die Haupt- und Ehrenamtlichen bisher erarbeitet haben. Aber kein Konzept und auch kein Dekret ist in der Lage zu machen, was es eigentlich braucht: den Heiligen Geist.“ Und weiter: „Strukturreformen sind kein Selbstzweck. Sie bedeuten für viele Menschen schmerzliche Abschiede und trotzdem müssen wir sie tun. Wir können nicht den Himmel öffnen, aber wir können den Rahmen bereitstellen, damit sich der Himmel öffnen kann.“
Lang dankte allen Beteiligten, die sich bei Gründung der neuen Pfarrei eingebracht haben: „Es ist heute ein besonderer Tag. Eine Etappe ist geschafft. Und zugleich bedeutet der Beginn der dritten Phase auch Aufbruch und Neubeginn. Aber heute ist es gut, wenn wir den Blick darauf richten, was schon geschafft ist.“ Am Ende des Gottesdienstes überreichte Generalvikar Lang die Bischöflichen Ernennungsdekrete an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarrei.
In der neuen Pfarrei gehen sieben bisherige Gemeinden auf: St. Andreas in Reichenbach, St. Bartholomäus in Bensheim-Fehlheim, St. Georg in Bensheim, Heilig Kreuz in Bensheim-Auerbach, St. Laurentius in Bensheim, Mariae Himmelfahrt in Zwingenberg sowie die Italienisch sprechende Gemeinde. Leitender Pfarrer der Pfarrei Heilig Geist an der Bergstraße ist Pfarrer Christian Stamm; Koordinatorin ist Gemeindereferentin Sabine Eberle; Verwaltungsleiter ist Clemens Middel.
Die neue Pfarrei bittet derzeit die Gemeindemitglieder und darüber hinaus auch alle Bürger des Pfarreigebietes, sich an einer Umfrage zur Zukunftsausrichtung der neuen Pfarrei Heilig Geist an der Bergstraße zu beteiligen. Gefragt sind dabei Impulse und konstruktive Kritik für eine Zukunftsvision der Pfarrei. Die Umfrage läuft bis Ende Februar. Eine Arbeitsgruppe wird die Anregungen und Impulse auswerten und einen Vorschlag machen, wie die Pfarrei ihre Zukunftsvision entwickeln und umsetzen kann. Am 22. und 23. März werden der Pfarreirat und die Gemeindeausschüsse gewählt.
Der Gründungsgottesdienst in Bensheim mit Generalvikar Lang war der erste Gründungsgottesdienst im Jahr 2025. Am Nachmittag feierte Generalvikar Lang in Heppenheim-St. Peter den Gründungsgottesdienst für die neue Pfarrei Heilige Marianne Cope Heppenheim. Zum 1. Januar 2025 waren im Bistum Mainz im Rahmen des Pastoralen Weges insgesamt neun weitere Pfarreien aus bisherigen Pastoralräumen gegründet worden.
An der musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes hatten sich alle Chöre und Musikgruppen der Pfarrei beteiligt: die Band „hier und jetzt“, der Katholische Kirchenmusikverein St. Bartholomäus Fehlheim, der Kirchenchor Mariae Himmelfahrt aus Zwingenberg, die Singschule Kirchbergklang, das Junge Vokalensemble, der Kammerchor St. Georg sowie die Gregorianik-Schola, dirigiert von Anna Kobinger. Die Orgel spielte Regionalkantor Gregor Knop. Nach dem Gottesdienst fand auf dem Schulhof und dem Foyer der Liebfrauenschule ein Begegnungsfest statt.
Bis zum Jahr 2030 entstehen aus den 46 Pastoralräumen im Bistum Mainz 46 neue Pfarreien. Die Gründungen sind Teil des Reformprozesses „Pastoraler Weg“, auf dem sich das Bistum Mainz befindet. Es ist ein Prozess der Entwicklung und Erneuerung der Kirche im Bistum Mainz. In jeder Pfarrei wird ein Gründungsgottesdienst gefeiert, dem Bischof Peter Kohlgraf oder Generalvikar Dr. Sebastian Lang vorstehen. Die Leitung der neuen Pfarreien wird in gemeinsamer, geteilter Verantwortung erfolgen, unbeschadet der rechtlichen Stellung des Pfarrers als Leiter der Pfarrei. Es gibt drei Rollen: Pfarrer, Koordinatorin oder Koordinator, und Verwaltungsleiterin oder Verwaltungsleiter. Sie berücksichtigen Verantwortung und Rechte des Pfarreirates und des Kirchenverwaltungsrates, sowie der Mitglieder des Pastoral- und des Verwaltungsteams.
Mit Jahresbeginn 2025 sind folgenden Pfarreien im Bistum Mainz gegründet worden: Pfarrei Heilige Drei Könige am Vogelsberg; Pfarrei St. Christophorus vor dem Vogelsberg; Pfarrei St. Elisabeth Mainz und Budenheim; Pfarrei Heilige Hildegard von Bingen, Rhein und Nahe; Pfarrei St. Lioba Rheinhessen-Mitte; Pfarrei Auferstehung Christi Rhein-Selz; Pfarrei Heilig Geist an der Bergstraße; Pfarrei Alfred Delp Südliches Ried; Pfarrei Heilige Marianne Cope Heppenheim.
Die ersten fünf Pfarreien wurden zu Beginn des Jahres 2024 gegründet. Es sind die Pfarreien: St. Maria Magdalena Ingelheim, Heilige Familie Langen-Egelsbach-Erzhausen, Heilige Edith Stein Lorsch-Einhausen, Sankt Franziskus Offenbach und Heiliger Johannes XXIII. Viernheim.
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