Lehmann würdigte Nacke: „Wir haben heute guten Grund, Ihnen dafür sehr herzlich zu danken. Sie haben mit den Bistümern in Rheinland-Pfalz, Limburg, Mainz, Speyer und Trier und auch mit dem Erzbistum Köln, das einige Anteile im Land hat, hervorragend zusammengearbeitet, und dies auch mit der Landesregierung, den Parteien, den Ministerien, den Landesbehörden, den gesellschaftlichen Großorganisationen und vielen anderen Partnern." Nacke hatte fast 17 Jahre das Katholische Büro in Mainz geleitet. Er hatte zum 1. März 2013 die Aufgabe als Beauftragter der rheinland-pfälzischen Landesregierung für ehrenamtliches Engagement übernommen.
Weiter sagte Lehmann: „Sie haben auf diese Weise zu allen demokratischen Parteien eine wohltuende ‚Äquidistanz' gewonnen. Sie waren nie ein Funktionär oder ein Ideologe. Deshalb haben Sie auch viele persönliche, konstruktive Beziehungen aufbauen können. Man hat Sie konsultiert und ins Vertrauen gezogen, wo es nicht immer von Rechts wegen notwendig war." Durch seine Arbeit habe er „wesentlich dazu mitgeholfen, um die Einrichtung der Katholischen Büros auf Bundes- und Länderebene zu festigen.
Dadurch ist aber auch das Ansehen dieser Einrichtung sehr gefördert worden", betonte Lehmann. Er erinnerte auch an die Herausgabe von rund 30 Publikationen durch Bernhard Nacke als Leiter des Katholischen Büros. „Ich glaube, dass Sie dadurch auch in die Arbeit der Katholischen Büros neue Akzente gebracht haben", sagte der Kardinal.
Für die Landesregierung würdigte Staatsministerin Doris Ahnen in einem Grußwort das Wirken von Bernhard Nacke. Zu Beginn hatte Kardinal Lehmann einen Vortrag gehalten zum Thema „‚Die Zeichen der Zeit' im Licht des Evangeliums deuten. Eine wichtige Aufgabe des Zweiten Vatikanischen Konzils". Anschließend stand eine Diskussionsrunde zum Thema auf dem Programm, an der auch Kardinal Lehmann und Bernhard Nacke teilnahmen. Weitere Teilnehmer waren: Generalvikar Dr. Georg Bätzing aus Trier, der Mainzer Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, der Diözesancaritasdirektor ist, Maria Faßnacht aus Speyer, die Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Katholikenräte in Rheinland- Pfalz ist, Dr. Stefan Nacke, Leiter der Zentralabteilung Politik, Wirtschaft und Soziales im Bistum Essen.
Zu der Veranstaltung im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes waren rund 120 Teilnehmer gekommen, darunter unter anderen die Staatsminister Irene Alt und Jochen Hartloff, sowie der frühere Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, und der Speyrer Altbischof Dr. Anton Schlembach. Die Begrüßung hatte Ordinariatsdirektor Dieter Skala übernommen, der die Leitung des Katholischen Büros Mainz in der Nachfolge von Bernhard Nacke übernommen hat.
Bernhard Nacke wurde am 10. November 1948 in Nienburg geboren. Nach einer Ausbildung zum Webermeister und Textiltechniker studierte er - auch als Stipendiat des Cusanuswerkes - Theologie, Pädagogik und Soziologie. 1979 wurde er Referent für Erwachsenenbildung im Diözesanbildungswerk Münster/Westfalen. Im Jahr 1990 wechselte er als Bundesgeschäftsführer der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KBE) nach Bonn. In dieser Funktion war er unter anderem auch Vizepräsident der Europäischen Katholischen Erwachsenenbildung (FEECA). Zum 1. April 1996 hatte er als Ordinariatsdirektor die Leitung des Katholischen Büros Mainz, Kommissariat der Bischöfe Rheinland-Pfalz, übernommen. Seit März 2013 ist er Beauftragter der rheinland-pfälzischen Landesregierung für ehrenamtliches Engagement. Nacke hat zahlreiche Bücher veröffentlicht.