Aufgabe der Laien-Gremien ist es, das Leben der Pfarreien mitzugestalten. Gewählt wird in 303 Pfarreien und Filialen sowie 20 muttersprachlichen Gemeinden. Insgesamt werden dabei 40 Gesamtpfarrgemeinderäte gewählt, die sich aus etwa 100 Pfarreien und ihren Filialgemeinden zusammensetzen. Mit 58 Prozent stellen die Frauen wieder die Mehrheit der Kandidaten. Wie bereits in den vergangenen Jahren findet die Wahl an einem gemeinsamen Termin mit den benachbarten Diözesen Fulda, Limburg und Trier statt. Die alle vier Jahre stattfindenden Wahlen stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Mitverantwortung zählt".
Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat zuletzt in einem Video auf die große Bedeutung der Pfarrgemeinderäte für das Gemeindeleben hingewiesen: „Die Pfarrgemeinderäte sind eine wunderbare Gelegenheit, dabei zu sein, mitzureden, mitzudenken, mitzudiskutieren und mitabzustimmen", sagt Lehmann in dem Film, der auf der Internetseite zu den PGR-Wahlen verfügbar ist. Die Entwicklung des Laien-Gremiums seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil sei eine große Bereicherung für die Kirche, betont der Kardinal. Auch auf die Bedeutung der Wahlbeteiligung hat Lehmann schon mehrfach hingewiesen: „Gehen Sie im November wählen, um durch Ihre Stimme den Gremien starken Rückhalt in der Gemeinde zuzusichern. Eine hohe Wahlbeteiligung ist für alle Beteiligten ein ermutigendes Zeichen!"
Das ehrenamtliche Engagement in den Pfarrgemeinderäten ist dem Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, ein besonderes Anliegen. Giebelmann, der auch Dezernent für die Pastoralen Räte im Bistum Mainz ist, ruft nochmals zur Beteiligung an der Wahl auf: „Zur Teilnahme an der PGR- Wahl möchte ich Sie ganz herzlich einladen. Ihre Stimme ist uns wichtig, weil Sie etwas zu sagen haben. Ihre Stimme ist entscheidend, weil Sie Kirche mitgestalten. Unsere Kirche braucht ein gutes Miteinander von Haupt- und Ehrenamt."
Rund 76 Prozent aller Pfarreien führen eine allgemeine Briefwahl durch, erläutert Ulrich Janson, Referent für Pfarrgemeinde-, Seelsorge- und Dekanatsräte im Bischöflichen Ordinariat Mainz. Damit habe sich der Anteil der Pfarreien, die eine Briefwahl durchführen, auch in diesem Jahr weiter erhöht. Bei diesem Wahlverfahren werden jedem Wahlberechtigten die Unterlagen für die Briefwahl nach Hause zugestellt. „Es hat sich bei der Wahl 2011 herausgestellt, dass einige Pfarreien mit allgemeiner Briefwahl die Wahlbeteiligung mehr als verdoppeln konnten", betont Janson. Vor vier Jahren lag die Wahlbeteiligung im Bistum Mainz bei 17,8 Prozent.
Entstanden ist der Pfarrgemeinderat als Gremium der Laien nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965). Die Mitverantwortung aller Gemeindemitglieder für die Sendung der Kirche ist Leitidee des Gremiums. Die Räte sollen das Leben in den Gemeinden mitgestalten und Sorge für die Gemeindemitglieder tragen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Beratung des Pfarrers in pastoralen Fragen. In den Statuten des Bistums Mainz heißt es dazu: „Aufgabe des Pfarrgemeinderates ist es, die gemeinsame Sendung aller Glieder der Pfarrgemeinde darzustellen. Im Pfarrgemeinderat sollen sich Pfarrer und Laien über die Angelegenheiten der Gemeinde informieren, gemeinsam darüber beraten und gemeinsame Beschlüsse fassen."
Nach einem Beschluss der Würzburger Synode im Jahr 1975 sind in Deutschland Pfarrgemeinderäte in jeder Gemeinde verbindlich vorgeschrieben. Je nach Größe der Gemeinde werden zwischen drei und elf Mitglieder direkt in den Pfarrgemeinderat gewählt. Außerdem kann der Rat weitere Mitglieder (bis zu einem Drittel der festgelegten Mitgliederzahl) hinzuwählen. Kraft ihres Amtes gehören unter anderen Pfarrer, Diakone, sowie Pastoral- und Gemeindereferenten dem Pfarrgemeinderat an. Im Bistum Mainz fanden 1968 die ersten Pfarrgemeinderatswahlen statt.
Hinweis: Diözesanstelle für Pfarrgemeinde-, Seelsorge- und Dekanatsräte, Bischöfliches Ordinariat Mainz, Postfach 1560, 55005 Mainz, Telefon: 06131/253-201, E-Mail: pgr@bistum-mainz.de, Internet: www.pfarrgemeinderatswahlen.de