Leitungsverantwortung in der Kirche teilen

Herbstwerkstatt der kfd mit Bischof Kohlgraf und Staatsekretärin Rohleder

kfd-Podium (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
Sa. 10. Nov. 2018
Von:
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat betont, dass es in der Kirche notwendig sei, auch Leitungsverantwortung zu teilen. Bei einem Podiumsgespräch am Freitagabend, 9. November, im Erbacher Hof in Mainz sagte er wörtlich: „Als Bischöfe lernen wir gerade neu, was es bedeutet, dass jeder getaufte Christ Träger des Geistes ist. Diese Bewegung dürfen wir nicht zurückdrehen. Wir müssen aus Überzeugung auch Leitungsverantwortung in der Kirche teilen, nicht aus der Not etwa des Priestermangels heraus. Nur so kann Kirche funkti-onieren.“
kfd-Podium (c) Bistum Mainz / Blum

Kohlgraf äußerte sich im Rahmen der Herbstwerkstatt der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes in Mainz. Das Treffen zum Thema Mitgliederwerbung dauert noch bis Sonntag, 11. November.

Der Bischof wies außerdem auf die Stärken eines Verbandes wie der kfd im Rahmen des Pastoralen Weges im Bistum Mainz hin: „Ein Verband ist auch ein pastoraler Ort in der Kirche und als solcher kann er etwa über die Territorialgemeinde hinaus, Netzwerke in einen größeren Raum hinein schaffen. Diese Vielfalt des kirchlichen Lebens gilt es im Rahmen des Pastoralen Weges zu entdecken und zu stärken.“ Kohlgraf ermutigte die kfd-Mitglieder im Bistum dazu, sich mit Vorschlägen und Ideen in den Pastoralen Weg des Bistums einzubringen.

Auf das Thema Ehrenamt angesprochen, machte der Bischof deutlich, dass das Ehrenamt in der Kirche nicht überfordert werden dürfe. Künftig werde es neue Konzepte brauchen, „wie Ehrenamt etwa projektbezogen und kurzfristiger möglich ist“, sagte Kohlgraf. „Auch ein Verband wie die kfd kann helfen freiere Ehrenamtsformen zu finden. Wir müssen da noch kreativer werden.“

Auf dem Podium saß außerdem Dr. Christine Rohleder, Staatssekretärin im Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz. Die Moderation hatte  Dr. Heide Mertens von der kfd-Bundesgeschäftsstelle übernommen. Die kfd-Bundesvorsitzende Mechtild Heil, MdB, hatte in ihrer Begrüßung darauf hingewiesen, dass die kfd aktuell rund 450.000 Mitglieder habe: „Es gibt in Deutschland keine Partei, die so groß ist.“