Lesbische Frauen im Nationalsozialismus

Ausstellung „Zerbrochene Verbindungen – Ravensbrück“ (c) Isabelle Sentis
Datum:
Fr. 17. Jan. 2025
Von:
hoff(MBN)

Die Ausstellung „Zerbrochene Verbindungen – Ravensbrück“ zeigt die bewegenden Geschichten von sechs „frauenliebenden* Frauen*“ aus Frankreich, Deutschland, Belgien und den USA, die in Frankreich während der Besatzung durch Nazi-Deutschland verhaftet und mehrheitlich in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück deportiert wurden. „Die Ausstellung ist ein wichtiges Element gegen die strukturelle Unsichtbarmachung der Geschichte von Lesben und ganz allgemein gegen das Verharmlosen der NS-Zeit“, heißt es in der Ankündigung. Die Veranstaltenden laden ein zur Vernissage am Dienstag, 28. Januar, um 18.00 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr) ins Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptanz, Flachsmarktstraße 36, 55116 Mainz. Kuratorin Isabelle Sentis wird die Ausstellung eröffnen und bietet im Anschluss eine Führung in französischer Sprache mit deutscher Übersetzung an. Um Anmeldung wird gebeten (kontakt@hde-mainz.de).

1945 Suzanne Leclezio (rechts im Bild) und Yvonne Ziegler (c) Isabelle Sentis

Isabelle Sentis ist Mitbegründerin von „Queer Code“ in Frankreich, Historikerin und Kulturmanagerin, spezialisiert auf partizipative Ansätze. Sie engagiert sich für die Rechte von LGBTQI-Personen und erforscht die Schicksale von frauenliebenden* Frauen*. Die Ausstellung ist von Dienstag, 28. Januar, bis Donnerstag, 13. Februar, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind jeweils montags bis mittwochs von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr, donnerstags von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 14.00 Uhr 18.00 Uhr, und am Sonntag, 9. Februar von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

 

Das Programm wird veranstaltet vom Netzwerk katholischer Lesben, Queer Code, Queer in Church!, der Initiative „Wirtschaftsweiber“ und dem Haus des Erinnerns für Demokratie und Akzeptanz. Mit freundlicher Unterstützung von der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung, der Stadt Mainz, der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Queernet Rheinland-Pfalz, der Katholischen und Evangelischen Hochschulgemeinden, Bar jeder Sicht, der Frauenkommission des Bistums Mainz, dem Bistum Mainz, dem Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), dem Frauenzentrum Mainz e.V. und dem Sportverein Ente Bagdad.

Zur Ausstellung gehört ein Begleitprogramm mit folgenden Veranstaltungen:

Talk mit Isabelle Sentis: Hinter den Kulissen der Ausstellung „Zerbrochene Verbindungen – Ravensbrück“; Zeit: Mittwoch, 29. Januar, 19.00 Uhr, Ort: Bar jeder Sicht / Queeres Zentrum Mainz, Hintere Bleiche 2. Gespräch mit Isabelle Sentis. Sie wird Archivmaterial vorstellen, das vom Kollektiv Queer Code gesammelt wurde. Das Kollektiv verknüpft und sammelt die Geschichten von Lesben und Frauen*, die während des Zweiten Weltkriegs Frauen* geliebt haben.

 

Film im Gespräch. Zeit: Mittwoch, 5. Februar, 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr), Ort: Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Alte Universitätsstraße 19, 55116 Mainz. Zum Film: Eine junge Frau entdeckt Spuren, Fragmente einer Liebesbeziehung ihrer Großmutter, die während des Nationalsozialismus in Frankreich verhaftet und in ein Konzentrationslager für Frauen eingeliefert wurde. Dort verliebt sie sich in eine Mitgefangene. Der schwedische künstlerisch erzählende Dokumentarfilm zeigt die Lebens- und Liebesgeschichte der beiden Frauen. Filmpräsentation mit kurzer Einführung und anschließendem Gespräch.

 

Vortrag und Gespräch mit Dr. Claudia Schoppmann zum Thema: „Lesbische Jüdinnen* im Nationalsozialismus: entrechtet, vertrieben, ermordet“. Zeit: Dienstag, 11. Februar, 18.30 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr), Ort: Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz, Flachsmarktstr. 36, 55116 Mainz. Um Anmeldung wird gebeten unter: kontakt@hde-mainz.de. Zum Inhalt: Die Geschichte deutscher Jüdinnen in der NS-Zeit, die lesbisch waren bzw. nicht heteronormativ lebten, ist bisher kaum untersucht worden. Der Vortrag schildert anhand zahlreicher Beispiele, wie frauenliebende Jüdinnen von der immer radikaler werdenden Verfolgung betroffen waren, wie sie sich zu wehren und zu überleben versuchten. Dr. Claudia Schoppmann ist Historikerin, und Autorin von Grundlagenwerken zur Situation lesbischer Frauen in der NS-Zeit.

 

Erzählcafé mit Elke Kreß zum Thema „Lesbische Un-Sichtbarkeit in der Nachkriegszeit und heute“. Zeit: Donnerstag, 13. Februar, 18.30 Uhr, Ort: Frauenzentrum Mainz, Kaiserstraße 59-61. Zum Inhalt: Wie war die Situation für frauenliebende* Frauen* in der Nachkriegszeit, in den 60er & 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, vor der Pandemie und heute? Gespräch mit Elke Kreß von LIBS e.V., der Lesben Informations- und Beratungsstelle e.V. in Frankfurt am Main. Kreß ist Fachreferentin der Hessischen Landesfachstelle LSBTI* im Alter. Diese Veranstaltung ist nur für Frauen* zugänglich. Um Anmeldung wird gebeten unter: fz@frauenzentrum-mainz.de

 

Queersensible Pastoral im Bistum Mainz