„Die Ausstellung lässt uns am Schicksal der Flüchtlinge teilhaben. Sie ist eine Ausstellung von Flüchtlingen für uns, die uns etwas von ihrem Schicksal und ihrer Lebensgeschichte erzählen. Sie macht uns auch bewusst, dass für diese jungen Menschen ein Zurück nicht möglich ist. Wir haben die Verpflichtung, ihnen Schutz zu gewähren“, sagte Giebelmann bei einem Pressegespräch mit anschließendem Rundgang im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum am Mittwoch, 16. März. Die Sonderausstellung „Flucht 2.0 – an odyssey to peace“ wird am kommenden Freitag, 18. März, um 11.00 Uhr eröffnet; ab 13.00 Uhr ist die Sonderausstellung dann für alle Besucher zugänglich. Giebelmann wies außerdem darauf hin, dass das Bistum Mainz die Ausstellung erworben habe und für Ausleihen zur Verfügung stelle. „Unser Zielgruppe sind insbesondere Schulen“, sagte der Generalvikar.
Dr. Anja Lempges, die die in Vertretung von Dr. Winfried Wilhelmy, Direktor des Dommuseums, an der Veranstaltung teilnahm, bezeichnete die Ausstellung als „eine Herausforderung“. „Sie lässt einen nicht kalt und man verlässt sie verändert“, sagte Lempges. Dr. Doaa Elsayed, Kunsthistorikerin aus Kairo und Kuratorin der Ausstellung, sagte, dass das Ziel der Ausstellung „eine Brücke zwischen Menschen auf der Flucht und der Bevölkerung in Deutschland“ sei und damit „auch ein wichtiger Teil des Integrationsprozesses“. „Die Flüchtlinge sind nach Deutschland gekommen, um sich ein neues Leben aufzubauen, da sie in ihren Ländern dazu keine Möglichkeit haben“, betonte sie. An dem Gespräch nahm auch Joanna Worytko, Leiterin der Stabsstelle Stabsstelle Migration/Integration im Bischöflichen Ordinariat Mainz, teil.
Die Ausstellung „Flucht 2.0 – an odyssey to peace“ zeigt in sechs Stationen – Aufbruch, Marsch, Lager, Mittelmeer, Europa, Ankommen – die persönlichen Fluchterlebnisse von acht Flüchtlingen und wie sie ihre erste Zeit in Deutschland erlebt haben. Mit verschiedenen medialen Mitteln erzählen Ahmed, Aron, Farhad, Fisseha, Kahled, Khanum, Rami und Sufyan von ihrem weiten Weg aus Afghanistan, Eritrea, Pakistan und Syrien nach Deutschland. Ein Jahr lang hat die Gruppe unter der Leitung von Doaa Elsayed und der Journalistin Jeanette Schindler an der Ausstellung über ihre Flucht gearbeitet. Die Ausstellung war in Teilen bereits im November vergangenen Jahres erfolgreich in Ingelheim zu sehen.
Gezeigt wird, wie wichtig neue Medien für Menschen auf der Flucht sind und wie sie genutzt werden. In der Ausstellung werden stark vergrößerte Handyfotos präsentiert, die Menschen auf ihrem Weg nach Deutschland gemacht haben. Außerdem sind Facebook-Einträge von Geflüchteten und auch von Schleusern zu sehen. In selbst gedrehten Kurzfilmen erzählen die Gruppenmitglieder persönliche Erfahrungen auf ihrem Weg nach Deutschland. Interaktive Installationen sollen dem Ausstellungsbesucher diese Erfahrungen näher bringen: So können die Besucher in einem nachgebauten Flüchtlingsboot Platz nehmen. Zudem zeigen die Projektmitglieder persönliche Dinge, die sie auf ihrer Flucht auf keinen Fall verlieren wollten. In der letzten Station der Ausstellung befassen sie sich mit ihren Eindrücken und Gefühlen während der ersten Zeit in Deutschland.
Hinweis: Weitere Informationen – vor allem zum Rahmenprogramm der Ausstellung – im Internet unter www.dommuseum-mainz.de