Der Mainzer Bischof, Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877), hatte entscheidend zu Ida Hahn-Hahns Konversion zum Katholizismus im Jahr 1850 in Berlin beigetragen. Sie war daraufhin Ketteler als ihrem geistlichen Mentor nach Mainz gefolgt, wo sie auch 1880 starb. Deshalb versteht die Martinus-Bibliothek die Ausstellung auch als Beitrag zur Würdigung des 200. Geburtstages (25. Dezember) von Bischof Ketteler in diesem Jahr.
Ida Hahn-Hahn war mit einem Gesamtwerk von mehr als 60 Bänden eine der meistgelesenen Autorinnen des 19. Jahrhunderts. Vor ihrer Konversion veröffentlichte sie sehr populäre und im Rahmen der damaligen Zeit durchaus emanzipatorische Romane. In einer zweiten Werkphase folgten stark katholisch geprägte Romane. Über ihre Konversion zum Katholizismus schrieb sie das Buch „Von Jerusalem nach Babylon", dem die Ausstellung ihren Titel verdankt. Darüber hinaus finden sich in ihrem Werk auch Lyrik, Autobiographisches, Reiseberichte und religiöse Schriften. Im Jahr 1853 gründete sie in Mainz das Kloster „Vom guten Hirten", das in der Nähe der Kirche St. Stephan lag, wo sie bis zu ihrem Tod lebte.
Die Vernissage zur Ausstellung findet am Freitag, 28. Oktober, um 18.15 Uhr in der Mainzer Martinus-Bibliothek statt. Nach der Begrüßung durch Bibliotheksdirektor Dr. Helmut Hinkel wird die Erfurter Literaturwissenschaftlerin Dr. Sabine Gruber den Einführungsvortrag halten. Gruber hat die Ausstellung zusammen mit ihrem Mann, Ralph Zade, und Dr. Hinkel gestaltet.
Zur Ausstellungseröffnung wird in der Reihe der Mainzer Perspektiven ein Buch erscheinen. „Von Babylon nach Jerusalem. Die Schriftstellerin Ida Hahn-Hahn (1805-1880)" heißt der Band, in dem Sabine Gruber und Ralph Zade den literarischen Werdegang Hahns nachzeichnen und nach ihrer heutigen Bedeutung fragen. Herausgeberin in der Reihe „Mainzer Perspektiven: Aus der Geschichte" ist Dr. Barbara Nichtweiß, Leiterin der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat.
Hinweise: