Mit einem Wort aus Psalm 104 sagte er: „Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe.“ Nach den Zerstörungen von St. Stephan im Zweiten Weltkrieg sei es ungewiss gewesen, ob die Kirche überhaupt noch einmal aufgebaut werden würde, sagte Mayer. Und weiter: „Heute darf St. Stephan wieder Friedenskirche sein, für die deutsch-französische Freundschaft, für die Völkerverständigung und die jüdisch-christliche Verbundenheit. Wer hätte das damals gedacht? Niemand. Dank sei Gott!“
Mayer erinnerte in Dankbarkeit an das Wirken des heiligen Willigis, der St. Stephan vor über 1.000 Jahren erbaut hat und dessen Gedenktag am 23. Februar war. Er schloss seine Predigt mit einem eindringlichen Appell für den Frieden: „Seid dankbar für den Frieden und betet für seine Erhaltung.“ Die Gottesdienstbesucher applaudierten Monsignore Mayer in der vollbesetzten Kirche nach seiner Predigt und beim Auszug am Ende des Gottesdienstes.
In den Grußworten am Ende des Gottesdienstes würdigte Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt für das Bistum Mainz das Wirken von Monsignore Mayer. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hatte Mayer an seinem Geburtstag am Vortag zu Hause besucht. Propst Dr. Klaus-Volker Schütz überbrachte die Glückwünsche der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und würdigte das ökumenische Engagement von Mayer. Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling hob hervor, dass die Stadt ihrem Ehrenbürger „ein bedeutendes Wahrzeichen“ verdanke. Für die jüdische Gemeinde in Mainz sprach Dr. Peter Waldmann ein Grußwort. Es sei der Mission und Tatkraft des Jubilars zu verdanken, „dass St. Stephan heute weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist“, hatte der Pfarrer von St. Stephan, Stefan Schäfer, zu Beginn des Gottesdienstes gesagt. An die Feier schloss sich ein Empfang im Gemeindezentrum von St. Stephan an.