Missio canonica an 23 Religionslehrerinnen und -lehrer verliehen

Bischof Peter Kohlgraf überreicht die Urkunde der Missio canonica (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Datum:
Do. 12. Mai 2022
Von:
hoff(MBN)

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat am Donnerstag, 12. Mai, die Missio canonica an 23 Religionslehrerinnen und -lehrer aller Schulformen aus dem Bistum Mainz verliehen. Kohlgraf überreichte die Urkunden bei einem Gottesdienst im Mainzer Dom.

Lehrerinnen lesen die Fürbitten während des Gottesdienstes zur Verleihung der Missio canonica vor (c) Bistum Mainz/Hoffmann

Die Missio canonica ist die kirchliche Bevollmächtigung für Religionslehrer. Ohne diese Sendung darf kein Lehrer katholischen Religionsunterricht erteilen. Die Eucharistiefeier war Abschluss einer Tagung des Dezernates Bildung mit den Religionslehrerinnen und Religionslehrern, die von Mittwoch, 11., bis Donnerstag, 12. Mai, in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz stattfand. Die Tagung widmete sich verschiedenen Aspekten der Aufgaben der Lehrkräfte im Fach Religion. Darüber hinaus bot die Tagung die Möglichkeit, die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Bischöflichen Ordinariat kennenzulernen.

Bischof Peter Kohlgraf predigt bei der Missio canonica im Mainzer Dom (c) Bistum Mainz/Hoffmann

In seiner Predigt sprach Bischof Peter Kohlgraf über die Apostelgeschichte des Lukas, als die Kirche unaufhörlich wuchs. „Sie werden Lehrerin und Lehrer in einer Zeit einer nun wirklich nicht wachsenden Kirche in Deutschland“, räumte Kohlgraf ein. „Dazu gehört Mut“, sagte er. Und betonte: „Bei allen Fragen lade ich Sie ein, sich einen Satz des Apostels Paulus zu eigen zu machen: Christus ist mein Leben. Er gehört ins Zentrum. Von ihm bin ich fasziniert, ihn zu verstehen versuche ich. Ich meine, dass Kinder und Jugendliche solche Menschen brauchen, denen nicht alles gleich-gültig ist.“ 

Bitte um die Erteilung der Missio canonica (c) Bistum Mainz/Hoffmann

Der konfessionelle Religionsunterricht werde heute nicht selten hinterfragt, so der Bischof. „Dabei geht es nicht um eine Form der Überwältigung der Schülerinnen und Schüler, sondern um das Anbieten einer eigenen Überzeugung. Es geht um das Bekanntwerden mit einem Gott, der Orientierung und damit auch Freiheit schenkt“, stellte Kohlgraf fest. Das Christentum habe gute Argumente. „Wir haben eine positive Botschaft, und die gilt es herauszustellen.“ Damit sei nicht verboten, auch kritische Fragen zu stellen gegenüber Positionen, die Menschen ausgrenzend oder verletzend empfinden, machte Kohlgraf deutlich. Kirche sei immer auch ein „lernendes System“: „Christinnen und Christen dürfen selbst Suchende sein, ohne auf alles eine einfache Antwort zu haben. Ich denke an die Erfahrungen in der Pandemie oder jetzt angesichts des Krieges, der vielen Menschen, auch Kindern und Jugendlichen Angst macht. Wir haben keine billigen Lösungen, aber wir versuchen, Hoffnung wachzuhalten und Perspektiven zu entwickeln“, sagte der Mainzer Bischof. 

Im Rahmen der Missio-Verleihung sprechen die Kandidatinnen und Kandidaten zunächst gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis. Anschließend fragt der Bischof: „Sind Sie bereit, die Botschaft der Kirche im Religionsunterricht zu lehren und sie im Leben zu bezeugen?“ Auf die Antwort „Wir sind dazu bereit!“ entgegnet der Bischof: „Ich sende Sie!“ Danach überreicht er den Kandidatinnen und Kandidaten die Urkunde mit ihrer Missio canonica.

Zur Predigt im Wortlaut