Missio canonica an 38 Religionslehrerinnen und -lehrer verliehen

Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die von Bischof Kohlgraf die Missio canonica erhalten haben (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Datum:
Fr. 14. Nov. 2025
Von:
hoff (MBN)

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat am Freitag, 14. November, 32 Religionslehrerinnen und sechs Religionslehrern aller Schulformen aus dem Bistum Mainz die Missio canonica, die kirchliche Lehrerlaubnis, verliehen. Kohlgraf überreichte die Urkunden in einem Gottesdienst in der Mainzer Augustinerkirche. „Öffnen Sie für die jungen Menschen ein Fenster zum Glauben“, sagte Bischof Kohlgraf in seiner Predigt.

Bischof Kohlgraf bei seiner Predigt im Gottesdienst zur Verleihung der Missio canonica (c) Bistum Mainz/Hoffmann

Bischof Kohlgraf sprach in seiner Predigt über die Bedeutung, die Persönlichkeiten in der Weitergabe des Glaubens spielten. Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die von ihrer persönlichen Beziehung zu Gott erzählten, könnten die Kinder und Jugendlichen zum Nachdenken anregen. „Sie werden gesendet. Gott will Sie mit Ihrer Persönlichkeit in den Dienst nehmen“, sagte der Bischof wörtlich. Und weiter: „Es geht nicht darum, Menschen zu belehren, sondern sie teilhaben zu lassen an der Frage: Wie verändert Gott mein Leben?“ Die Lehrerinnen und Lehrer könnten auf diese Weise eine Tür, oder ein Fenster zum Glauben öffnen.

Bischof Kohlgraf verleiht die kirchliche Lehrerlaubnis

Weiter sprach Bischof Kohlgraf von einem Besuch der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz in den Niederlanden, bei dem er als Leiter der Kommission dabei war. Er traf dort auf eine Ordensschwester, die an einer staatlichen Schule Religion unterrichtet. Sie erzählte, dass für die Kinder und Jugendlichen die Mentalität gelte: „Was ich nicht selbst erwirtschaften kann, spielt in meinem Leben keine Rolle.“ Die Ordensfrau habe berichtet, dass es zwei Jahre dauere, bis die Kinder verstehen lernten, „dass es etwas gibt im Leben, das dir geschenkt ist, dass du dir nicht verdienen kannst.“ In diesem Sinne ermutigte der Bischof die jungen Lehrerinnen und Lehrer, sich mit den Kindern auf die Suche zu begeben nach dem Wesentlichen im Leben, nach dem „eigentlichen Licht, das wir alle brauchen“.

Tagung der Religionslehrerinnen und Religionslehrer

Die Eucharistiefeier war Abschluss einer Tagung des Dezernates Bildung mit den Religionslehrerinnen und Religionslehrern, die am Tag der Verleihung im Mainzer Priesterseminar stattfand. Die Tagung widmete sich verschiedenen Aspekten der Aufgaben der Lehrkräfte im Fach Religion. Darüber hinaus bot die Tagung die Möglichkeit, die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Bischöflichen Ordinariat kennenzulernen.

Am Ende des Gottesdienstes richtete der Dezernent für Bildung im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektor Gereon Geissler, das Wort an die Religionslehrerinnen und Religionslehrer. Er ermutigte sie, in Kontakt zu bleiben: „Wir sind für Sie da, nicht nur, wenn es gut läuft, sondern auch, falls es einmal schwierig werden sollte“, sagte Geissler. Die musikalische Begleitung des Gottesdienstes übernahm der Mainzer Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Orgel. Nach dem Gottesdienst kamen die Absolventen noch zu einem Empfang im bischöflichen Priesterseminar/Haus der kirchlichen Berufe zusammen.

Stichwort: Missio canonica

Die Missio canonica ist die kirchliche Bevollmächtigung für Religionslehrer. Ohne diese Sendung darf kein Lehrer katholischen Religionsunterricht erteilen. Im Rahmen der Missio-Verleihung sprechen die Kandidatinnen und Kandidaten zunächst gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis. Anschließend fragt der Bischof: „Sind Sie bereit, die Botschaft der Kirche im Religionsunterricht zu lehren und sie im Leben zu bezeugen?“ Auf die Antwort „Wir sind dazu bereit!“ entgegnet der Bischof: „Ich sende Sie!“ Danach überreicht er den Kandidatinnen und Kandidaten die Urkunde mit ihrer Missio canonica.