Die Missio canonica ist die kirchliche Bevollmächtigung für Religionslehrer. Ohne diese Sendung darf kein Lehrer katholischen Religionsunterricht erteilen. Die Eucharistiefeier war Abschluss einer Tagung des Dezernates Schulen und Hochschulen mit den Religionslehrern, die von Mittwoch, 6., bis Donnerstag, 7. Mai, im Bischöflichen Priesterseminar in Mainz stattfand. Die Tagung, an der auch die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, teilnahm, widmete sich verschiedenen Aspekten der Aufgaben eines Religionslehrers. Darüber hinaus bot die Tagung die Möglichkeit, die Ansprechpartner im Bischöflichen Ordinariat kennenzulernen.
In seiner Predigt dankte Lehmann den Religionslehrern für ihren Dienst: „Gott gebe Ihnen den Mut für Ihre Sendung", sagte er. Die Missio canonica sei eine „besondere spirituelle Ermächtigung" für den Dienst als Religionslehrer. Lehmann wies darauf hin, „dass wir viele Voraussetzungen für den Glauben schaffen können, wir aber oft nicht sehen, wie diese Saat aufgeht". „Das ist schwierig in einer Zeit, wo vieles auf Effizienz ausgerichtet ist", sagte er. Er selbst habe „in den 50 Jahren der Verkündigung positive Erfahrungen gemacht, dass die Frucht des Glaubens aufgeht". Er rief die Religionslehrer dazu auf, „Treu zu Gott" zu sein. „Um die Treue zu Gott muss man sich stets immer wieder mühen. Dann sind wir auch nicht frustriert, wenn wir meinen, die Ernte nicht einzufahren", sagte Lehmann.
Im Rahmen der Missio-Verleihung sprechen die Kandidaten zunächst gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis. Anschließend fragt der Bischof die Kandidaten: „Sind Sie bereit, die Botschaft der Kirche im Religionsunterricht zu lehren und sie im Leben zu bezeugen?" Auf die Antwort „Wir sind dazu bereit!" entgegnet der Bischof schließlich: „Ich sende Sie!" Danach überreicht er den Kandidaten die Urkunde mit ihrer Missio canonica.