Das Investitionsvolumen wird voraussichtlich 27,7 Millionen Euro betragen. „Damit ist die Sankt Lioba Schule die größte Einzelmaßnahme, die im Investitionsplan des Bistums für die Jahre 2018 bis 2022 ansteht“, konkretisierte Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, die Dimension des Vorhabens. Sie erläuterte die Pläne gemeinsam mit Schulleiter Bernhard Marohn am Mittwoch, 7. Februar, vor Journalisten in Bad Nauheim.
Der äußere Anlass für den Beginn der Arbeiten ist die Rückkehr der Sankt Lioba Schule zur klassischen Gymnasialzeit von neun Jahren. Mit dem Schuljahr 2022/2023 wird es an der Schule wieder eine dreizehnte Jahrgangsstufe geben und damit etwa 120 Schülerinnen und Schüler mehr als heute. Der dafür notwendige Raumbedarf soll vor allem durch den Abriss und Neubau eines Teilgebäudes ausgeglichen werden. Insgesamt besteht die Schule aus fünf Bauteilen; die anderen vier Bauteile werden energetisch, brandschutztechnisch, im Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärbereich sowie bei den elektrischen Anlagen grundlegend saniert.
„Dies ist also keine Verschönerungsmaßnahme“, hob Pollak hervor, „sondern eine notwendige Investition in die Betriebssicherheit und damit die Zukunftsfähigkeit der Schule.“ Dazu gehöre auch, dass die Schule an das Glasfasernetz der Stadt Bad Nauheim angeschlossen wird. In jedem Gebäude wird ein WLAN-Zugang eingerichtet und überdies wird sich die Essenssituation der Schülerinnen und Schüler verbessern, die über Mittag in der Schule bleiben.
„Trotz der großen Investitionssumme konnten wir nicht alle Wünsche der Schule erfüllen“, betonte Ordinariatsdirektorin Pollak. „Auf eine echte Mensa, ein großzügiges Lernzentrum oder gar eine Erweiterung des Hallensports muss die Schule noch weiter warten.“ Diese Projekte seien aber nur zurückgestellt, nicht endgültig abgelehnt. Angesichts der engen Finanzlage des Bistums habe man mit der Schule außerdem vereinbart, dass sie sich über Spenden und ein Fundraising-Projekt selbst an der Verwirklichung des Sanierungsvorhabens beteiligen müsse. „Wir wollen über Spenden und mit Hilfe eines professionell geplanten Fundraising-Projekts rund fünf Millionen Euro zum Gesamtbetrag beisteuern“, gab Schulleiter Bernhard Marohn das ambitionierte Ziel vor. Das ermögliche es der Schule, den Anlass der Sanierung auch für pädagogische und organisatorische Verbesserungen zu nutzen.
Die Sankt Lioba Schule ist eine von fünf allgemeinbildenden Schulen des Bistums Mainz in Hessen. Sie befindet sich als einzige im Nordteil des Bistums und gehört zum Dekanat Wetterau-West. Das fünfzügige Gymnasium im Zentrum von Bad Nauheim wird im Schuljahr 2017/2018 von 970 Schülerinnen und Schülern besucht. Die Schule wurde 1929 von den Schwestern Unserer Lieben Frau (SND) als höhere Mädchenschule mit Internat eröffnet. Seit 1971 wird die 1949 als Gymnasium staatlich anerkannte Schule auch von Jungen besucht. 1978 übergab der Gründerorden die Trägerschaft der Schule an das Bistum Mainz.