Mainz. Mit einer Feierstunde am Dienstagabend, 21. Januar, sind die neuen Räumlichkeiten des Fachbereichs 01 (Katholische und Evangelische Theologie) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hinter dem Mainzer Hauptbahnhof eingeweiht worden (Wallstraße 7/7a). Notwendig geworden war der Umzug zum Beginn des Wintersemesters 2019/2020 vom bisherigen Standort auf dem Universitätscampus aufgrund dringend anstehender Sanierungsarbeiten. Neben dem gesamten Fachbereich ist auch der komplette Bestand der Bereichsbibliothek Theologie umgezogen.
Insgesamt belegt der Fachbereich am neuen Standort mehr als 100 Büroräume auf einer Fläche von rund 3.500 Quadratmetern. Im Erdgeschoss wurden neun Hörsäle und Seminarräume für die etwa 700 Studierenden des Fachbereichs zur Gänze neu ausgestattet. An der Wallstraße sind die bisher verstreut untergebrachten theologischen Buchbestände und die Jüdische Bibliothek an einem Standort zusammengeführt. Die Bibliothek verfügt über mehr als 130 modern ausgestattete Arbeitsplätze und kommt insgesamt auf eine geschätzte Gesamtzahl von etwa 260.000 Medieneinheiten. Im Eingangsbereich des Fachbereichs ist seit kurzem ein Glaskunstwerk von Johannes Schreiter angebracht.
Für das Bistum Mainz würdigte Privatdozent Dr. Norbert Witsch, Abteilungsleiter im Bildungsdezernat des Bischöflichen Ordinariates, den neuen Standort: „In den Jahrzehnten seit der Gründung der Universität hat das Bistum Mainz am Konzept theologischer Fakultäten an einer staatlichen Universität festgehalten. Es hat entsprechend die Arbeit der Katholisch-Theologischen Fakultät in vielfältiger Weise unterstützt - und wird dies auch in Zukunft tun“, sagte Witsch, der die Mitglieder der Bistumsleitung vertrat, die aufgrund einer wichtigen diözesanen Konferenz nicht an der Einweihung teilnehmen konnten. Witsch dankte der Johannes Gutenberg-Universität im Namen des Bistums Mainz „für das Engagement und den großzügigen Einsatz zum Wohl der beiden Fakultäten“.
Die Theologie könne die Frage nach Gott in den Kontext der Gesamtuniversität fruchtbar einbringen, betonte Witsch. Und weiter: „Besonders hervorzuheben ist der Austausch und die Kooperation der katholischen Theologie mit der evangelischen Schwesterfakultät. Geradezu ideal ist es deshalb, wenn heute die beiden theologischen Fakultäten gemeinsam unter dem Dach eines so hervorragend ausgestatteten Seminargebäudes leben und arbeiten können. Für die wissenschaftliche Arbeit wie für den vielfältigen ökumenischen Austausch zwischen den beiden Fakultäten bedeutet dies einen großen Gewinn.“
Universitätspräsident Professor Dr. Georg Krausch betonte, dass der Weggang der Theologie vom Universitätscampus keine Dauerlösung sei: „Mittelfristig soll und kann sie auf den Campus zurück. Wir wünschen uns, dass einmal wieder alle Einrichtungen auf dem Campus zusammen sind.“ Die Theologie sei nach wie vor im Zentrum der Universität. Krausch verwies unter anderem auf die Bedeutung der Katholischen Theologie als Bindeglied der alten mit der neuen Universität nach dem Zweiten Weltkrieg.
Weitere Grußworte sprachen der Direktor der Universitätsbibliothek Mainz, Dr. Michael Hansen, Oberkirchenrätin Dorothee Wüst von der Evangelischen Landeskirche der Pfalz, und Geschäftsführerin Tina Badrot von der Firma Molitor Immobilien. Die Begrüßung hatten die Fakultätsdekane Professor Dr. Ruben Zimmermann (evangelisch) und Professor Dr. Stephan Goertz (katholisch) übernommen. Am Ende der Feierstunde stand das Segensgebet der Hochschulpfarrer Ignatius Löckemann (KHG) und Dr. Erich Ackermann (ESG). Den musikalischen Rahmen gestalteten aktuelle und ehemalige Studenten des Mainzer Hochschule für Musik: Lukas Ruschitzka (Klavier), Oliver Naumann (Saxophon) und Bastian Weinig (Kontrabass).