Am Montag, 24. Juni, hat die Martinsfigur auf dem Dach des Mainzer Doms einen neuen Kopf erhalten. Im Oktober 2022 hatte Steinmetzin und Steinbildhauerin Jennifer Schrauth damit begonnen, den neuen Kopf anzufertigen. Der ursprüngliche Kopf wies zunehmende Risse auf, und musste daher durch eine Kopie ersetzt werden. Vor zweieinhalb Wochen war es dann soweit: Am Donnerstag, 6. Juni, sägte Schrauth den maroden Martinskopf ab, und transportierte ihn gemeinsam mit ihren Kollegen aus der Mainzer Dombauhütte ab.
Anschließend begann Schrauth mit den Vorbereitungen für die Befestigung des neuen Kopfes. Heute wurde der neue Kopf des Mainzer Bistumspatrons unter großem Medieninteresse auf das Dach des Doms gebracht und mithilfe eines Flaschenzugs auf den Rumpf der Figur gesetzt. In den kommenden Wochen wird ihn Schrauth noch weiter anpassen, bis er endgültig fest auf der Figur sitzt.
Der alte Kopf stammt wie die gesamte Figur aus dem Jahr 1928 und ist eine Kopie. Sie wies zunehmende Schäden durch Verwitterung auf und musste deshalb aus Sicherheitsgründen ersetzt werden. Ein dreidimensionales Abbild des Kopfes half der Steinmetzin bei ihrer Arbeit. Etwa 1.000 Arbeitsstunden hat Schrauth benötigt, um den Kopf originalgetreu nachzubilden. Die Figur des Mainzer Bistumspatrons ist aus Sandstein aus der Pfalz gefertigt und stammt ursprünglich aus dem 18. Jahrhundert. Das Original der Martinsfigur aus dem 18. Jahrhundert steht heute auf dem Mainzer Kästrich.
Der Mainzer Domdekan Henning Priesel verfolgte die Arbeiten und zeigte sich zufrieden. „Die Martinsfigur ist gerade in unserer Zeit, in der es wieder Krieg in Europa gibt, eine wichtige Figur, die uns zum Frieden ermahnt. Denn der heilige Martin hat letztlich seine Waffen abgelegt, um Gott zu dienen“, sagte er auf dem Dach des Mainzer Doms. Sabine Flegel, die Vorsitzende des Mainzer Dombauvereins, überreichte Domdekan Henning Priesel einen Scheck über 15.000 Euro, um die Arbeit der Dombauhütte weiterhin zu unterstützen.