Neuerscheinung „Die Natur feiern“

Pressegespräch beim Dialogforum des Abrahamischen Forums in Deutschland

Mainz, 17.10.2019: Pressegespräch vor einer rekonstruierten Laubhütte mit (v.l.) Petra Kunik, Professor Jürgen Miksch, Professorin Beate Jessel, Julia Glaeser und Professor Ralf Rothenbusch. (c) Bistum Mainz / Matschak
Datum:
Do. 17. Okt. 2019
Von:
am/tob (MBN)

Mainz. „Der Naturschutz ist eng mit ethischen und religiösen Grundeinstellungen verknüpft. Deswegen sind die Religionen wichtige Kooperationspartner für unsere Arbeit.“ Das sagte Professorin Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), bei der Vorstellung der Neuerscheinung „Die Natur feiern. Religiöse Feste und Naturschutz“ am Donnerstag, 17. Oktober, im Erbacher Hof in Mainz.

Mainz, 17.10.2019: Pressegespräch in der rekonstruierten Laubhütte mit (v.l.) Professor Ralf Rothenbusch, Petra Kunik, Professor Jürgen Miksch, Professorin Beate Jessel und Julia Glaeser. (c) Bistum Mainz / Matschak

Religionen könnten dazu beitragen, ein stärkeres Bewusstsein für Naturschutz und biologische Vielfalt zu schaffen. Insbesondere religiöse Feste zeigten Möglichkeiten für einen emotionalen Zugang zum Naturschutz auf, betonte sie. Daher sei die Publikation, die auf die verschiedenen religiösen Feste hinweist, die einen Naturbezug haben, „ein wertvoller Beitrag für den interkulturellen und interreligiösen Dialog“, sagte Jessel.

Autorin der Publikation ist Julia Glaeser. „Viele Festtage der Religionen haben ihre Wurzeln in der Natur und deren Bewahrung. Feste bieten eine gute Gelegenheit, ein tiefes gemeinsames Miteinander zu erreichen: Dieses Miteinander ist in der multireligiösen Gesellschaft in Deutschland für den Naturschutz wie auch für andere gesellschaftliche Aufgaben von großer Bedeutung“, sagte sie. Ein gemeinsames Lernen der Religionen von- und übereinander durch die gemeinsam gefeierten Feste könnten neue Bekanntschaften und sogar Freundschaften entstehen lassen und so zum Schutz der Natur beitragen. Professor Dr. Ralf Rothenbusch von der Bistumsakademie Erbacher Hof wies in seinem Statement auf die Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus hin, die dem Thema Naturschutz eine „hohe Bedeutung“ für die Katholische Kirche gegeben habe. Zu Beginn hatte Dr. Jürgen Micksch, Geschäftsführer des Abrahamischen Forums in Deutschland, die Anwesenden begrüßt und betont, dass es insbesondere im Bereich des Naturschutzes große Chancen für die Zusammenarbeit zwischen den Religionen gebe, da die Texte „alle in eine ähnliche Richtung gehen“. Hier gebe es neue Möglichkeiten interreligiöser Kooperationen.

Das Pressegespräch fand zum Auftakt des Dialogforums „Die Natur feiern. Religiöse Feste und Naturschutz“ statt. Dazu haben die Bistumsakademie Erbacher Hof und das Abrahamische Forum in Deutschland von Donnerstag, 17., bis Freitag, 18. Oktober, in den Erbacher Hof in Mainz eingeladen. Das Dialogforum ist Teil des Projekts „Religionen für biologische Vielfalt“, in dem Vertreterinnen und Vertreter von neun Religionsgemeinschaften sowie Verantwortliche aus den Bereichen Naturschutz, Wissenschaft und staatliche Stellen zusammenarbeiten. Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Da die Tagung in der Zeit des jüdischen Sukkotfestes stattfindet, wurde für das Pressegespräch eine Laubhütte rekonstruiert, in der das Pressegespräch stattfand.