Gießen. Am letzten Novemberwochenende findet in Gießen ein „Fest der Demokratie“ statt, an dem viele demokratische, gesellschaftliche, politische und kirchliche Gruppen beteiligt sind. Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Christiane Tietz, und der Bischof des Bistums Mainz, Peter Kohlgraf, laden zur Teilnahme ein:
Am 1. Advent beginnt die Vorweihnachtszeit. Christinnen und Christen bereiten sich auf Weihnachten vor. Sie halten inne, weil Gott ein Mensch wie wir geworden ist. Deshalb sind aus christlicher Sicht alle Menschen für Gott gleich wertvoll.
In letzter Zeit nehmen rassistische und antisemitische Positionen, das Verächtlichmachen von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder sexuellen Orientierung sowie Überlegungen zu deren Entrechtung in erschreckendem Maße zu. Dass dies auch unter jungen Menschen geschieht, wird in diesen Tagen in besonders alarmierender Form sichtbar. Damit sind Grundwerte unseres Grundgesetzes wie die Gleichheit und Freiheit aller Menschen und die Würde eines jeden Menschen bedroht.
‚Der Menschenverächter verachtet, was Gott geliebt hat, ja er verachtet die Gestalt des menschgewordenen Gottes selbst.“ (Dietrich Bonhoeffer) Diese Abwertung von ganzen Menschengruppen steht im Widerspruch zur Menschwerdung Gottes, die wir an Weihnachten feiern.
Umso wichtiger ist es, am Wochenende des 1. Advent ein Zeichen dagegen zu setzen und die Werte unserer Demokratie zu stärken. Ein breites gesellschaftliches Bündnis aus Gießen und Umgebung lädt zu einem ‚Fest der Demokratie‘ am 29. November 2025 auf dem Berliner Platz ein. Gemeinsam wird gefeiert, was unsere Demokratie ausmacht und uns verbindet. Wir begrüßen, dass viele kirchliche Akteure zum Bündnis gehören, und laden dazu ein, dieses Fest der Demokratie friedlich und gewaltfrei mitzufeiern.“
Zum Gebiet der EKHN gehören weite Teile von Mittel- und Südhessen mit dem Rhein-Main-Gebiet sowie ein Teil von Rheinland-Pfalz inklusive Mainz. Die EKHN zählt rund 1,3 Millionen Mitglieder. Kirchenpräsidentin ist Prof. Dr. Christiane Tietz, Präses der Kirchensynode ist Dr. Birgit Pfeiffer. Wie alle evangelischen Kirchen ist die EKHN getragen vom gemeinsamen Engagement der rund 20.000 Hauptamtlichen und der fast 60.000 Ehrenamtlichen, die in Kirchenvorständen, in der Gemeindearbeit und in spezialisierten Funktionen wie der Notfallseelsorge aktiv sind. Zur EKHN gehören zahlreiche Einrichtungen wie beispielsweise rund 600 Kindertagesstätten. Das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen ist darüber hinaus u.a. in der Regionalen Diakonie in Hessen und Nassau organisiert, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der EKHN. Die EKHN hat lutherische und reformierte, liberale und pietistische Traditionen. Diese geistliche und gesellschaftliche Vielfalt gibt der EKHN ihr besonderes Profil. Weitere Informationen gibt es unter https://www.ekhn.de/ueber-uns.