Zu sehen sind „28 Kunstwerke verschiedener Gattungen. Gefälscht, kopiert, reproduziert - und manchmal auch echt“. Präsentiert werden dabei auch „echte“ Fälschungen und ihre Geschichte, also Arbeiten, die mit täuschender oder krimineller Absicht entstanden sind. Die Besucher sind eingeladen, an 15 Stationen mittels kleiner schwarzer Plastikchips selbst zu beurteilen, ob die Kunstwerke echt oder falsch sind. Zur Ausstellung ist ein 132-seitiger Katalog erschienen. Die Eröffnung erfolgt am Freitag, 20. Oktober, um 11.00 Uhr durch den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf.
„Die Mitmachangebote der Ausstellung sollen für unsere Besucher ein Spiel sein, bei dem man auch noch einige interessante Dinge lernen kann“, erläutert der Kurator der Ausstellung, Dr. Gerhard Kölsch, aus Mainz. Die Besucher sollen einen Einblick in die Möglichkeiten erhalten, mit denen Experten echte von falschen Kunstwerken unterscheiden können. erGemeinsam mit dem Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Winfried Wilhelmy, führte er am Donnerstag, 19. Oktober, vorab Journalisten durch die Ausstellung.
So können die Besucher lernen, dass Kunstexperten sich häufig zuerst die Rückseite eines Bildes betrachten, um dessen Echtheit zu prüfen. Und genau das kann man im Dommuseum bei einem Gemälde machen, das die Anbetung der Heiligen Drei Könige zeigt. Sogar einen echten Kunstkrimi gibt es zu bestaunen - bei einem Mainzer Messkelch aus dem 14. Jahrhundert und dessen Reliefblättchen aus Email. Auch die präzise Unterscheidung von Replik, Kopie, Reproduktion und Fälschung sind Themen der Ausstellung. Das Museum wolle in Zeiten von „Fake-News“ einen kleinen Beitrag dazu leisten, „dass die Menschen nicht alles glauben, was sie sehen“, erklärt Wilhelmy. In einem Museum sei es alltäglich, dass man Stücke angeboten bekomme und deren Echtheit prüfen müsse.
Zur Ausstellung gibt es wieder ein Begleitprogramm mit Vorträgen, Studiennachmittagen und Weinproben. Den Auftakt macht am Mittwoch, 25. Oktober, Ernst Schöller, ehemaliger Kriminalhauptkommissar beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg. Er spricht um 18.00 Uhr zum Thema „Kunstfälschungen und Co - Aus der Sicht des Kriminologen“.
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