Mainz. Am Montag, 1. Januar 2024, sind im Bistum Mainz die ersten fünf Pfarreien aus bisherigen Pastoralräumen neu gegründet worden: St. Maria Magdalena Ingelheim, Heilige Familie Langen-Egelsbach-Erzhausen, Heilige Edith Stein Lorsch-Einhausen, St. Franziskus Offenbach und Hl. Johannes XXIII Viernheim. „Ich hoffe, dass Sie ihr Zusammenwirken immer mehr als entlastend, bereichernd und frohmachend erfahren können“, schreibt der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in einem Brief an die Gemeinden.
„Ich freue mich, dass wir zum Beginn dieses Jahres die ersten fünf neuen Pfarreien gründen konnten. Und ich danke allen, die in den Pastoralräumen haupt- und ehrenamtlich daran mitgewirkt haben, herzlich für den besonderen Einsatz, der diesen Schritt erst möglich gemacht hat“, schreibt Bischof Kohlgraf in einem Brief an die Hauptamtlichen Pastoralen Mitarbeitenden des Bistums. Und weiter: „Neu ist an diesen Pfarreien die intensivere Zusammenarbeit der Gemeinden und Kirchorte, die in den Pastoralräumen bereits wachsen konnte. Ein Mehr an Vernetzung und Zusammenarbeit ist auf der einen Seite schlicht notwendig, manchmal sicher auch mühsam. Auf der anderen Seite konnte und kann hoffentlich auch immer mehr entdeckt werden, dass sie auch entlastend, bereichernd und frohmachend ist.“
Die Leitung der neuen Pfarreien wird in gemeinsamer, geteilter Verantwortung erfolgen, unbeschadet der rechtlichen Stellung des Pfarrers als leitendem „Hirten der Pfarrei“, wie Kohlgraf schreibt. Es gibt drei Rollen: Pfarrer, Koordinatorin oder Koordinator, und Verwaltungsleiter oder Verwaltungsleiterin. Sie teilen Leitungsaufgaben arbeitsteilig differenziert untereinander auf. „Der (leitende) Pfarrer delegiert konkret und verbindlich Leitungsaufgaben an die Koordinatorin bzw. den Koordinator. In diesen Bereichen nimmt sie bzw. er dann die Leitungsverantwortung inhaltlich und gegenüber den beteiligten haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden wahr“, schreibt Kohlgraf. Sie berücksichtigen Verantwortung und Rechte des Pfarreirates und des Kirchenverwaltungsrates, sowie der Mitglieder des Pastoral- und des Verwaltungsteams.
Konkret umgesetzt werden kann dieses Leitungsmodell bereits in den Pfarreien Ingelheim, Offenbach und Viernheim, in denen leitender Pfarrer, Koordinatorin und Verwaltungsleiterin bzw. Verwaltungsleiter ihre aus der Leitung der jeweiligen Pastoralräume bewährte Zusammenarbeit fortsetzen werden. Damit knüpft das Bistum an das Wort der deutschen Bischöfe „Gemeinsam Kirche sein“ aus dem Jahr 2015 an, das zurecht betont, dass Leitung gemeinschaftlich wahrgenommen werden sollte. Bischof Kohlgraf schreibt: „Ich bitte Sie alle um die Unterstützung des neuen Leitungsmodells – grundsätzlich und in der konkreten Zusammenarbeit mit den Beteiligten. Und ich bitte Sie um das Gebet für diejenigen, die in der Leitung der neuen Pfarreien Verantwortung übernehmen.“
An die Mitglieder der neuen Pfarreien gewandt schreibt Kohlgraf: „Ich danke Ihnen für Ihr Engagement in der Vorbereitung dieses Schritts. Vor allem danke ich allen, die sich in der Pastoralraumkonferenz und der Steuerungsgruppe, in den Projektgruppen und den Teams des Pastoralraumes sowie in den Gremien der bisherigen Pfarreien für das Zusammengehen auf dem Pastoralen Weg eingesetzt haben.“
Neu an der jeweiligen Pfarrei sei, dass sie „als ein Netzwerk aus Gemeinden und Kirchorten zusammenwirken wird“, schreibt Kohlgraf. In seinem Schreiben an die Gemeinden nimmt Kohlgraf Bezug auf den ersten Brief Paulus an die Korinther: „Wie der eine Leib die verschiedenen Glieder braucht, so brauchen Sie einander in der neuen Pfarrei und können sich gegenseitig unterstützen und in Christus eine Einheit bilden.“ Mit Blick auf die Zukunft schreibt Kohlgraf: „So wünsche und hoffe ich, dass Sie in Ihrer neuen Pfarrei Leib Christi sind, bleiben und immer mehr werden. Und ich hoffe, dass Sie ihr Zusammenwirken immer mehr als entlastend, bereichernd und frohmachend erfahren können.“
In allen genannten Pfarreien wird ein Gründungsgottesdienst mit Bischof Peter Kohlgraf oder Generalvikar Dr. Sebastian Lang gefeiert.
Die Termine dieser Gründungsfeiern sind:
Bis zum Jahr 2030 sollen aus den 46 Pastoralräumen im Bistum Mainz 46 neue Pfarreien entstehen. Die Gründungen sind Teil des Reformprozesses „Pastoraler Weg“, auf dem sich das Bistum Mainz befindet. Es ist ein Prozess der Entwicklung und Erneuerung der Kirche im Bistum Mainz.