Geboren am 12. Februar 1817 in einer Mainzer Kaufmannsfamilie, studierte Moufang in Bonn, München und Gießen Medizin und Theologie und wurde am 19. Dezember 1839 in Mainz zum Priester geweiht. 1851 – nach Stationen in Seligenstadt, Bensheim und Mainz – wurde er vom damaligen Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler zum Regens des neu gegründeten Mainzer Priesterseminars berufen. Nach Aussage von Professor Dr. Martin Klose, der 2004 im Mainzer Priesterseminar einen Vortrag über Moufang hielt, habe dieser das Amt des Regens „als erhabensten Beruf, den es auf Erden geben kann“, angesehen. „Moufang hat das Mainzer Priesterseminar zu einer Musterstätte der strikt kirchlichen Priesterausbildung gemacht“, sagte Klose, das weit über die Grenzen des Bistums Mainz hinaus bekannt gewesen sei. Klose, der Rektor der Katholischen Hochschule (KH) in Mainz ist, hatte 2003 seine moraltheologische Dissertation zu Moufang veröffentlicht. 1854 wurde Moufang durch Ketteler zudem in das Mainzer Domkapitel berufen und zum Geistlichen Rat ernannt. Zudem gehörte Moufang zu den Initiatoren der deutschen Katholikentage: So fand in Mainz 1848 der erste Katholikentag statt. Im Jahr 1868 berief ihn außerdem Papst Pius IX. in eine Kommission zur Vorbereitung des Ersten Vatikanischen Konzils.
Nach dem Tod Bischof Kettelers wurde Moufang am 13. Juli 1877 vom Mainzer Domkapitel zum Kapitularvikar (Administrator) gewählt, allerdings verweigerte ihm die großherzoglich-hessischen Regierung die Bestätigung. Da der Papst die Wahl aber bestätigte, führte Moufang das Bistum als zwar kirchlich, aber nicht staatlich anerkannter Bistumsverweser bis zur Wahl von Bischof Paul Leopold Haffner im Jahr 1886. Es sei – so Klose – eine „undankbare Aufgabe“ für Moufang gewesen, das Bistum Mainz als Administrator durch die Sedisvakanz während der Zeit des Kulturkampfs zu führen. In seinen vier letzten Lebensjahren nahm Mouffang wieder die Aufgabe als Regens des Priesterseminars war. Er starb am 27. Februar 1890 und wurde auf dem Hauptfriedhof Mainz beigesetzt.
Neben seinem Kirchenamt nahm Moufang aktiv Anteil am politischen Geschehen im Deutschen Reich. 1862 gründete er mit anderen die Großdeutsche Partei, wurde Mitglied im Oberhaus der hessen-darmstädtischen Landstände und gehörte seit 1871 bis zu seinem Tod, also während der ganzen Zeit des Kulturkampfes, fast ununterbrochen dem Deutschen Reichstag und dort der Zentrumsfraktion an. Über sein politisches Engagement schreibt Josef Götten in einer 1969 erschienen Biografie über Moufang: „Es waren nicht nur die kirchlichen Belange und Interessen, die ihn auf den Plan riefen. Mit gleicher Leidenschaft kämpfte er für Recht und Gerechtigkeit in nationalen und internationalen Fragen. Als das brennendste Problem aber erkannte er früh die soziale Frage. (…) Mit seinem klaren sozialpolitischen Programm galt Moufang in den 1870er Jahren im In- und Ausland als der führende Sozialpolitiker in Deutschland.“
Hinweise: