Sie bezeichnete „Nachhaltig predigen“ als „ein tolles Projekt“. Und weiter: „Wer könnte ein besserer Partner für dieses Projekt sein als die Kirchen, denn bei ihnen hat Schöpfungsverantwortung einen wichtigen Platz.“ Besonders froh sei sie auch darüber, dass Papst Franziskus „die Sorge um das gemeinsame Haus in seiner Umweltenzyklika „Laudato si“ zum Thema gemacht habe.
Staatsministerin Höfken äußerte sich am Dienstag, 25. Oktober, bei einer Tagung im Erbacher Hof in Mainz. Im vergangenen Jahr konnte die Predigthilfe „Nachhaltig predigen“ ihr zehnjähriges Bestehen begehen. Unter der Überschrift „Zehn Jahre nachhaltig predigen - oder wie viel ist genug?“ ging es bei der Tagung um Standortbestimmung und Ausblick für das ökumenische Angebot. Veranstalter waren das Katholische und das Evangelische Büro in Mainz sowie die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz (LZU).
Professorin Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer aus Freiburg würdigte die Predigthilfe „Nachhaltig predigen“ als „wahre Fundgrube“, die gute und praxisbezogene Hilfestellungen gebe. Beim Begriff Nachhaltigkeit gehe es grundsätzlich um das Konzept der Verantwortung für die Schöpfung, wie es auch in der christlichen Sozialethik diskutiert würde. Nothelle-Wildfeuer, die Professorin für Christliche Gesellschaftslehre an der Albert Ludwigs-Universität in Freiburg ist, sprach zum Thema „nachhaltig predigen - oder wie viel ist genug? - aus Sicht der Sozialethik“. In einem zweiten Hauptvortrag sprach Privatdozentin Dr. Angela Rinn, Mainz/Heidelberg, zum Thema „nachhaltig predigen - oder wie viel ist genug? - aus Sicht der Homiletik“.
Der Leiter der LZU, Roland Horne, hatte in seiner Einführung darauf hingewiesen, „dass Nachhaltigkeit bei weitem noch kein Mainstream in unserer Gesellschaft ist“. Und weiter: „Wir sind noch ganz am Anfang, was konkrete Verhaltensänderungen angeht.“ Da die Wissenschaft keine Antwort auf die einfache Frage habe, warum die Menschen trotz all ihres Wissens um den Klimawandel einfach so weitermachten wie bisher, seien in einer christlich geprägten Gesellschaft die Kirchen „geborene Kooperationspartner“ für das Projekt. Die Kooperation in der Predigthilfe „Nachhaltig predigen“ sei „zuerst und zuletzt ein ethischer Imperativ“, sagte Horne, „denn Nachhaltigkeit braucht andere Leitbilder als die Konsumgesellschaft“.
Propst Dr. Klaus-Volker Schütz von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hatte in seiner Begrüßung die „völlig unproblematische Zusammenarbeit“ von evangelischer und katholischer Kirche sowie der LZU bei der Predigthilfe gewürdigt. Die Begrüßung hatte der Leiter des Evangelischen Büros in Mainz, Dr. Thomas Posern, übernommen. Der Leiter des Katholischen Büros in Mainz, Ordinariatsdirektor Dieter Skala, hatte für die Veranstalter das Schlusswort der Tagung übernommen.
Im November 2005 war die Predigthilfe „Nachhaltig predigen“ mit Anregungen zum Thema Nachhaltigkeit freigeschaltet worden. Bei der Gründung waren die Bistümer Limburg, Mainz und Trier und die Evangelischen Landeskirchen in Hessen und Nassau, der Pfalz und im Rheinland beteiligt. Aktuell beteiligen sich 23 Bistümer und Landeskirchen an der Reihe, die begleitend zum Kirchenjahr Impulse für evangelische und katholische Predigende anbietet, wenn sie das Thema Nachhaltigkeit in ihren Predigten in Bezug zum christlichen Glauben behandeln möchten. Das Projekt wird von der Landeszentrale für Umweltaufklärung des Landes Rheinland-Pfalz (LZU) gefördert.
Hinweis: www.nachhaltig-predigen.de