Rat zieht Fazit zur Weltsynode und zum Pastoralen Weg

Plenum bei der Vollversammlung des Rats der Katholikinnen und Katholiken (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Datum:
Mo. 11. Nov. 2024
Von:
hoff(MBN)

Die Vollversammlung des Rats der Katholikinnen und Katholiken hat am Freitag, 8. November, und Samstag, 9. November, im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes getagt. Das höchste Laiengremium des Bistums Mainz wählte am Freitagabend fünf Mitglieder aus der Vollversammlung in einen Hauptausschuss. Am Samstag stand ein „Realitäts-Check“ des Pastoralen Weges auf dem Programm. Außerdem wurde bei dem Treffen die Entwicklung einer eigenen Geschäftsordnung weiter vorangebracht. Eine Arbeitsgruppe soll einen Entwurf anfertigen. Moderiert wurde die Sitzung von Hildegard Eckert und Patrick Landua, die den Vorstand des Rates bilden.

Zu Beginn der Versammlung wählten die Anwesenden fünf Vertreterinnen und Vertreter in den Hauptausschuss, der zwischen den zweimal im Jahr stattfindenden Vollversammlungen die Themen bearbeitet. Gewählt wurden Renate Götz (Ingelheim), Eugen Lutterbach (Bingen), Dr. Wolfgang Modery (Bad Vilbel), Julian Molter (Worms) und Christian Trieb (Worms, als Vertreter der Verbände). Damit umfasst der Hauptausschuss nun fünfzehn Mitglieder.

 

Podium des Rats der Katholikinnen und Katholiken (von links): Martina Reißfelder, Michael Wagner-Erlekam, Hildegard Eckert und Patrick Landua (c) Bistum Mainz/Hoffmann

Am Samstag gab die diözesane Ansprechperson für die Weltsynode, Geschäftsführerin Martina Reißfelder, eine Resonanz zum Abschlusspapier der Weltsynode in Rom. Synodalität werde darin als Wesensmerkmal von Kirche und verbindliches Struktur-Prinzip beschrieben, sagte Reißfelder. „Das bedeutet für mich auch, dass die Kirche hinter das Format dieser Weltsynode nicht mehr zurückkann.“ Als „Zeichen, dass der Papst die Weltsynode ernst genommen habe“, wertete sie die Übergabe der Ergebnisse an die Weltkirche in der beschlossenen Form, ohne sie noch einmal für ein postsynodales Schreiben aufzubereiten.

Die positive Grundstimmung, dass Änderungen möglich werden, vertrat auch Julian Molter. Der Zwanzigjährige, der auch Mitglied im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ist, gehörte zu einer Gruppe junger Erwachsener, die während der Weltsynode eine Woche in Rom verbrachte und Gespräche mit Synodalen führte, zum Beispiel mit den Bischöfen Bätzing, Oster, Overbeck und Gmür, mit der Schweizer Theologin Helena Jeppesen-Spuhler sowie mit Prof. Thomas Söding, der als Theologischer Experte an beiden Voll-Versammlungen der Synode teilnahm.

Darüber hinaus stand der Samstag ganz im Zeichen eines „Realitäts-Checks“ zum Pastoralen Weg. Die Mitglieder, die fast ausnahmslos in ihren jeweiligen Pastoralraumkonferenzen oder sogar in den entsprechenden Steuerungsgruppen vor Ort mitarbeiten, befassten sich mit der Frage, welche Rolle die vier zu Beginn des Pastoralen Weges von Bischof Kohlgraf formulierten Optionen (für die Armen, für die Jugend, für die Familien, für die älteren Menschen) in ihren Konzepten spielen. Auch die Frage, inwieweit der gesamte Prozess auch geistlich gestaltet werden kann, spielte eine Rolle. Best practice soll auf Zukunft hin stärker ausgetauscht werden. Anregungen, die das Gremium gerne an die Bistumsleitung und an die Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg weitergeben möchte, werden in den nächsten Wochen vom Hauptausschuss zusammengefasst und weitergeleitet.

Stichwort: Rat der Katholikinnen und Katholiken

Abstimmung im Rat der Katholikinnen und Katholiken (c) Bistum Mainz/Hoffmann

Der Rat der Katholikinnen und Katholiken ist das höchste Laiengremium in der Diözese Mainz. Er versteht sich als „das Organ des Laienapostolates im Sinne des Konzilsdekretes über das Apostolat der Laien“, wie es in der Präambel seines Statutes heißt. Mitglieder des Gremiums sind Laienvertreterinnen und Laienvertreter aus den Gemeinden, den katholischen Verbänden und aus dem Beirat von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz. Das Gremium tagt in der Regel zweimal im Jahr und hat bis zu 80 Mitglieder, derzeit 72. Ungefähr die Hälfte der Mitglieder sind erstmals gewählt worden. Die Leitung besteht aus einer Doppelspitze: Der Sprecher des Rates ist Patrick Landua, die Sprecherin ist Hildegard Eckert. Sie bilden den Vorstand.