Am Samstag, 7. September, wird um 17.00 Uhr in der Mainzer Augustinerkirche die Oper „Samson“ von Anselm Breuer uraufgeführt. Die Leitung hat der Komponist. Schirmherr des Konzertes und des musikalischen Projektes ist der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf. Das Haus Burgund ist Kooperationspartner.
Voltaire (1694-1778) verfasste das Opernlibretto der Tragédie lyrique „Samson“ im Jahr 1734 für den Komponisten Jean-Philippe Rameau (1683-1764), basierend auf den Texten des Alten Testamentes. Im Jahr 2023 hat der Mainzer Komponist Anselm Breuer eine Neuvertonung im Stil des französischen Barock geschaffen und sie mit Solisten, dem Vokalensemble Canticum, dem Main-Barockorchester Frankfurt, sowie einem Corps de Ballet (Choreographin Victoria Söntgen) einstudiert.
Rameau vertonte die Geschichte des biblischen Helden, die durch Voltaires Interpretation viel politischen und moralischen Sprengstoff für die damalige Zeit beinhaltete. Die königliche Zensur in Frankreich, die theologische Fakultät der Pariser Sorbonne unter den Jesuiten, erwirkte 1736 ein Aufführungsverbot der Oper sowie ein Druckverbot für das Libretto aufgrund theologischer und moralischer Bedenken. Voltaire hatte den biblischen Text im aufklärerischen Sinne und zu frei interpretiert. Der Text erschien erstmals 1745 in Amsterdam, die Musik Rameaus ist nicht erhalten geblieben. Eine weitere Vertonung aus den 1760er Jahren hat sich ebenfalls nicht erhalten.
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