„Seliges Lächeln - Höllisches Gelächter“ (ab 27.4.)

Direktor Wilhelmy präsentiert erste Ausstellung im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum

WILHELMY (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
Mi. 25. Apr. 2012
Von:
tob (MBN)
Mainz. Unter der Überschrift „Seliges Lächeln - Höllisches Gelächter. Das Lachen in Kunst und Kultur des Mittelalters“ präsentiert das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum vom 27. April bis 16. September 2012 eine Sonderausstellung. Ausgehend von Umberto Ecos Roman „Der Name der Rose“ präsentiert der neue Direktor des Hauses, Dr. Winfried Wilhelmy, in seiner ersten Ausstellung eine Auswahl der schönsten Lachenden aus spätromanischer und gotischer Zeit.

Gezeigt werden in den frühgotischen Gewölbehallen des Museums 53 Werke mittelalterlicher Skulptur, der Schatzkunst, Buchmalerei und frühen Druckkunst. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird die Ausstellung am Freitag, 27. April, eröffnen.

Bei einer Journalistenführung am Mittwoch, 25. April, hob Wilhelmy hervor, dass es noch nie eine Ausstellung zum Lachen im Mittelalter gegeben habe. „So eine erste Ausstellung als neuer Direktor ist ja auch ein Programm." Er sei sehr dankbar, dass er auf die „sehr reichen Bestände und traumhaften Objekte" der Mainzer Martinus-Bibliothek zurückgreifen konnte. Rund die Hälfte der gezeigten Objekte stammten aus dem Bestand des Dom- und Diözesanmuseums, etwa 40 Prozent aus der Martinus-Bibliothek, die übrigen von verschiedenen Leihgebern, wie dem Landesmuseum in Trier. So sei etwa ein Kölner Stundenbuch von 1430 aus der Martinus-Bibliothek, das „ein Kunstwerk allerersten Ranges darstellt", zuvor noch nie ausgestellt worden.

Während es im ersten Jahrtausend im Christentum die klare Meinung gab, dass Christus nicht gelacht hat, habe es zur Zeit der Kreuzzüge eine Zäsur gegeben. Mit der Wiederentdeckung von Aristoteles, der sich positiv zum Lachen äußert, habe eine differenzierte Sicht des Lachens eingesetzt, sagte Wilhelmy. Weil in dieser Zeit die menschliche Natur von Christus betont wurde, sei klar gewesen, dass er zumindest als Knabe gelacht habe. „Diese Ansicht haben unter anderen Albertus Magnus und Thomas von Aquin vertreten." Die Ausstellung wolle diese Unterscheidungen aufzeigen, sagte Wilhelmy. „Es gilt zu differenzieren, wer lacht, wann und wie?"

Mit der Ausstellung beginnen auch die museumspädagogischen Angebote von Dr. des. Bettina Schmitt, etwa Führungen für Kindergärten und Schulklassen. Außerdem gibt es eine Vortragsreihe zur Ausstellung. Wilhelmy wies darauf hin, dass der lachende Knabe vom Westlettner des Mainzer Domes, der auch auf den Ausstellungsplakaten zu sehen ist, künftig das Logo des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums sein wird. Die Mitarbeiter haben ihn Felix getauft.

Hinweise:

  • Öffnungszeiten: Di.-Fr. 10.00-17.00 Uhr; Sa., So. und Feiertage 11.00-18.00 Uhr; geschlossen am 6.5., 27.5. und 7.6.; abweichende Öffnungszeiten auch im Internet
  • Eintrittspreise zur Sonderausstellung: regulär: fünf Euro; ermäßigt: 3,50 Euro; Familienticket: zehn Euro; Gruppe (ab acht Personen): 3,50 Euro pro Person; Schulklassen: ein Euro pro Kind; freier Eintritt am persönlichen Namenstag. Im Eintrittspreis ist der Besuch der Dauerausstellung enthalten.
  • Führungen: öffentliche Führungen samstags um 12.00 Uhr, Teilnahmegebühr: 2,50 Euro; Gruppenführungen: 50 Euro, 50 Minuten plus ermäßigter Eintritt; private Führungen bitte telefonisch oder per E-Mail vereinbaren.
  • Der Ausstellungskatalog kostet 19,80 Euro im Museum und 25,95 Euro im Buchhandel: Winfried Wilhelmy (Hg.): Seliges Lächeln - Höllisches Gelächter. Das Lachen in Kunst und Kultur des Mittelalters, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2012. 256 Seiten mit 150 farbigen Abbildungen. ISBN 978-3-7954-2583-8.
  • Weitere Informationen beim Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum, Domstraße 3, Telefon: 06131/253-344, E-Mail: info@dommuseum-mainz.de, und im Internet unter http://www.seliges-laecheln.de/, http://www.hoellisches-gelaechter.de/ und unter http://www.dommuseum-mainz.de/