In der Kirche Mainz-St. Stephan ist im Rahmen einer Feierstunde am Dienstag, 27. November, die Sonderbriefmarke zum Weihnachtsfest vorgestellt worden. Das so genannte Sonderpostwertzeichen zeigt einen Ausschnitt aus den von Marc Chagall geschaffenen Kirchenfenstern der Pfarrkirche St. Stephan in Mainz, wo vor 40 Jahren die ersten Glasfenster des Künstlers eingesetzt worden waren. Der Zusatzerlös (30 Cent) aus dem Verkauf der 70 Cent-Briefmarke kommt der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. zugute. Sie erscheint seit dem 2. November in einer Auflage von sechs Millionen Exemplaren. Das Sonderpostwertzeichen wurde von Detlef Behr nach dem 1979 von Marc Chagall geschaffenen Kirchenfenster „Maria mit dem Kind“ gestaltet.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf dankte dem Bundesfinanzministerium, dass für das Motiv der diesjährigen Weihnachtsmarke ein Fenster aus St. Stephan in Mainz ausgewählt worden sei. „Die christliche Botschaft von Weihnachten ist vielen Menschen in unserer säkularen Gesellschaft nicht mehr vertraut. Für Christen ist das nicht leicht zu sehen. Aber Mitmenschlichkeit ist ein Wert, der nach wie vor mit dem Weihnachtsfest ganz eng verbunden ist. Und es ist wohltuend zu sehen, dass dies auch in einem offiziellen Postwertzeichen seinen Ausdruck findet“, sagte Bischof Kohlgraf.
In ihrer Ansprache wies die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen, Bettina Hagedorn, darauf hin, dass das Bundesfinanzministerium gemeinsam mit den Kirchen und den Wohlfahrtsverbänden seit fast 50 Jahren die Weihnachtszeit nutze, um „etwas Gutes“ zu tun. Der Erlös, der durch den Verkauf der Weihnachtsmarke zusammen komme, sei ein „verlässlicher Finanzbeitrag“ für die Wohlfahrtsverbände. Auch sei die Marke ein „Zeichen für das Ehrenamt in unserem Land“. In seinem Geistlichen Wort zum Briefmarkenmotiv sagte Prälat Dr. Martin Dutzmann, dass „es schön sei, dass die Botschaft der Kirchenfenster von St. Stephan nun mit der Weihnachtspost in alle Welt getragen wird“. Dutzmann ist Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union.
Weitere Grußworte sprachen der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling, Professor Dr. Rolf Rosenbrock von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege sowie der Pfarrer von Mainz-St. Stephan, Stefan Schäfer. Musikalisch gestaltet wurde die Feierstunde vom Vokalensemble ENONA sowie vom Mainzer Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher an der Orgel.