„Spiel mit offenen Karten: Was verdienen Frauen und Männer?“

Katholische Frauen im Bistum Mainz fordern Lohngerechtigkeit für Frauen

equal-pay-day-jpg (c) Equal Pay Day (Ersteller: Equal Pay Day)
Datum:
Mo. 16. März 2015
Von:
PM (MBN
Mainz. Gleiche Bezahlung von Frauen für gleiche und gleichwertige Arbeit! - Was in unserer Gesellschaft längst selbstverständlich sein müsste, ist alles andere als Realität: Noch immer gibt es eklatante Unterschiede in der Entgeltregelung von Frauen und Männern sowie strukturell Benachteiligung von Frauen durch erschwerte Karrierechancen in bestimmten Berufen und Branchen, durch familienbedingte Unterbrechung der Erwerbsbiographie sowie der Ansiedlung typischer weiblicher und sozialer Berufe im Niedriglohnbereich.

„Das ist ein Skandal und darf nicht ungesehen bleiben!" - Mit dieser Ermahnung sprechen sich im Verbund die beiden katholischen Frauenverbände kfd und KDFB, die Arbeitnehmer/innen- und Betriebsseelsorge und das Referat Erwachsenenseelsorge im Bistum Mainz gegen die systematische und strukturelle Benachteiligung von Frauen in Wirtschaft und Berufstätigkeit aus. Gemeinsam mit Frauen in Gesellschaft, Wirtschaft und Verbänden unterstützen sie das Anliegen des diesjährigen „Equal Pay Day" 2015 am Freitag, 20. März, und setzen sich für gerechtere Arbeitsbedingungen für Frauen und Transparenz der gängigen Lohn- und Bewertungsstrukturen ein. Der „Equal Pay Day" markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt aktuell 22 Prozent in Deutschland beträgt. Frauen müssen 79 Tage länger arbeiten, um den gleichen Lohn wie Männer zu erhalten. Außerdem schafft der Tag Öffentlichkeit für einen Missstand, den oftmals nur die betroffenen Frauen zu spüren bekommen. „Spiel mit offenen Karten: Was verdienen Frauen und Männer?" lautet daher der Slogan für die bundesweite Equal Pay Day- Kampagne in diesem Jahr.

 „Unwissenheit, Vertuschung oder auch die durchaus gängige Unterbindung der Transparenz durch vertragliche Schweigepflicht über die Entlohnung zementieren Ungerechtigkeit, Diskriminierung  und Entsolidarisierung auf breiter Fläche", sagt Ingrid Reidt, Katholische Betriebsseelsorgerin im Bistum Mainz,  und verweist auf die oft nüchterne Realität in den Betrieben: Unvereinbarkeit von Familie und Beruf, schlechtere Eingruppierungen bei Wiedereinstieg, gezwungene Teilzeit, geringfügige Beschäftigung sind vornehmlich weiblich. Betroffen sind Arbeitnehmerinnen in Branchen mit Niedriglohnsektor, aber auch häufig gut und bestqualifizierte Frauen in akademischen Berufen. Mehrfachbelastung, geringe (monetäre) Wertschätzung, prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen sowie Altersarmut sind die Pro- bleme, die schon jetzt und in Zukunft verstärkt auf den Schultern der Frauen lasten. „Das dürfen wir nicht zulassen."

Ingrid Kraus, Vorsitzende der kfd im Bistum Mainz, fordert die gesetzlich vorgeschriebene Lohntransparenz zur Durchführung von gleichen Löhnen: „Nur wenn Frauen und Männer wissen, was innerhalb ihres Unternehmens oder ihrer Branche in vergleichbarer Position verdient wird, können sie die eigenen Gehaltsforderungen überzeugend vertreten. Zudem müssten Arbeitgeber dann die Gehaltsunterschiede begründen." Auch für die Neubewertung der sogenannten Frauenberufe brauche es zudem mehr politische Unterstützung und eine angemessene Entlohnung und Anerkennung insbesondere der sozialen Berufe.

„Weitgreifende Ungerechtigkeiten gegen Frauen dürfen nicht länger andauern", sagt Barbara Wolf, Referentin für Erwachsenenseelsorge im Bistum Mainz. Sie sieht die Kirche als Anwältin für Gerechtigkeit und den Wert von Menschen und ihrer Arbeit. Dass typische Frauenberufe immer noch unattraktiv für Männer scheinen und schlecht bezahlt sind, sei nicht zukunftsfähig. „Wir brauchen eine echte Anerkennung, auch sozialer Arbeit, die sich auch in gerechter Bezahlung ausdrückt."

Auch die KDFB-Frauen sind mit ihrer Diözesanvorsitzenden Hiltrud Lennert in dieser Frage solidarisch und aktiv vor Ort. Mit einer eigenen Veranstaltung wollen sie das Thema Frauen und Einkommen auch in diesem Jahr in die Öffentlichkeit bringen. Am 20. März ab 15.30 Uhr laden sie gemeinsam mit den Frauen  und Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Bergstraße zum Film „Sternstunden ihres Lebens" in den Luxor Filmpalast in Bensheim ein.

Gleiche Bezahlung von Fauen für gleiche und gleichwertige Arbeit! - An verschiedenen Orten und an aterschiedlicher Stelle solidarisieren sich Seelsorge und Verbände am Equal Pay Day für Lohntransparenz und gerechte Bezahlung von Frauen und fordern über den Tag hinaus: Lasst uns offen über Bezahlung reden!


 Dies ist eine gemeinsame Presseerklärung des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd),der Katholischen Arbeitnehmer/innen- und Betriebsseelsorge und des Referates Erwachsenenseelsorge im Bistum Mainz anlässlich des Equal Pay Day (EPD) 2015 am 20. März
 

Mainz, 16. März 2015

Kontakt:

Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands im Bistum Mainz
Ingrid Kraus, Vorsitzende
Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Telefon: 06131/253467, E-Mail: buero@kfd-mainz.de

Geschäftsstelle, Gisela Franzel
Wilhelm-Glässing-Str. 15
64283 Darmstadt
Telefon: 06151-1524447, E-Mail: info@kfd-mainz.de

Katholischer Deutscher Frauenbund im Bistum Mainz
Bischofsplatz 2, 55116 Mainz Hiltrud Lennert, Vorsitzende
Telefon: 06131/225946, E-Mail: KDFB-mainz@t-online.de

Referat Erwachsenenseelsorge im Bistum Mainz,
Barbara Wolf, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Telefon: 06131/253253, E-Mail: Erwachsenenseelsorge@bistum-mainz.de

Arbeitnehmer/innen- und Betriebsseelsorge im Bistum Mainz
Ingrid Reidt, Regionalstelle Rüsselsheim
Weisenauer Str.31, 65428 Rüsselsheim
Telefon: 06142/64104, E-Mail: bss.ruesselsheim@bistum-mainz.de