Zusammengestellt wurden die Texte, Gebete und Beiträge, von denen viele von Polizisten verfasst sind, von einem Redaktionsteam aus drei Polizisten und drei Polizeiseelsorgern. Herausgeber sind die Beiräte der Polizeiseelsorge in Rheinland-Pfalz mit Unterstützung des rheinland-pfälzischen Innenministeriums. Das Buch im DIN A6-Format ist in einer Erstauflage von 15.000 Exemplaren erschienen. Die Vorstellung fand am Donnerstag, 9. Dezember, im Rahmen der Jahreskonferenz der Beiräte der Polizeiseelsorge Rheinland-Pfalz in der Aula der Bereitschaftspolizei in Mainz-Hechtsheim statt.
Innenminister Bruch würdigte die Arbeit der Polizeiseelsorge: „Wir brauchen die Polizeiseelsorge. Es ist gut, dass es sie gibt." Die Polizei sei materiell gut ausgerüstet, betonte Bruch, aber er wisse auch aus eigener Erfahrung als Polizeibeamter, „dass man als Polizist ein Geländer braucht, an dem man sich festhalten kann. Ich hoffe, dass dieses Buch ein solcher Begleiter für uns sein kann." Er selbst habe nach seinem ersten Einsatz mit einem Verkehrstoten lernen müssen, wie man mit einer solchen Situation umgeht. „Damals habe ich gelernt zu beten, und ich bete noch heute fast täglich", sagte Bruch.
Das Buch wolle dazu anleiten, „die eigene Lebensspur zu halten", sagte Kirchenpräsident Dr. Jung. Die guten Worte, Gebote und der Humor des Buches könnten dazu eine gute Hilfe sein. Jung war in seinem geistlichen Impuls darauf eingegangen, dass der Beruf des Geistlichen und des Polizisten „gemeinsam haben, dass beide Lebensspannungen von Menschen in besonderer Weise wahrnehmen". Dabei gehe es immer auch um die Unterscheidung von Person und Tat. Dies sei vielleicht eine der größten Herausforderungen.
„Ich finde es eine ganz großartige Sache, dass Seelsorger gemeinsam mit Polizisten dieses Buch geschaffen haben", sagte Kardinal Lehmann. „Das ist ein wunderbares Beispiel für das gute Miteinander von Seelsorge und Polizei." Der Kardinal bedankte sich dafür, dass das Buch in „guten ökumenischem Miteinander" zustande gekommen sei. Die große Anzahl der Eingaben an das Redaktionsteam zeige deutlich, wie groß das Interesse an einer solchen Publikation sei.
Polizeioberkommissarin Katja Baumann berichtete von der Entstehung des Buches, für das vor vier Jahren erste Überlegungen angestellt worden seien. Rund 1.000 Texte seien von den Kollegen an die Redaktion eingesandt worden. Bei der Auswahl sei es dem Redaktionsteam vor allem darum gegangen, „in den neun Kapiteln einen thematischen Bogen über den Alltag der Polizei zu spannen", sagte Baumann, die Mitglied des Redaktionsteams und im Beirat der Polizeiseelsorge in der Pfalz ist. Besonders dankte sie ihrem Kollegen Polizeioberkommissar Wolfgang Könen für sein Engagement im Redaktionsteam. Neben der federführenden Leitung war er auch für das Layout verantwortlich. Um einen kleinen Eindruck aus dem Buch zu vermitteln, las Könen bei der Präsentation den Text „Die Mausefalle" vor, der sich in Form einer kleinen Fabel mit dem Thema Verantwortung befasst. Könen ist auch Mitglied im Beirat der Polizeiseelsorge in der Pfalz. Der Leiter der Bereitschaftspolizei Rheinland-Pfalz, Leitender Polizeidirektor Dieter Frank, hatte die Gäste zu Beginn der Buchvorstellung begrüßt.