Domnick bildet zusammen mit Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, der ebenfalls Diözesancaritasdirektor ist, den Vorstand des Diözesancaritasverbandes für die Diözese Mainz. Weihbischof Guballa war in Vertretung des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, gekommen, der nach einem Kuraufenthalt erst am Vortag wieder seine Amtsgeschäfte aufgenommen hatte.
Nicht nur von seiner äußeren Gestalt, sondern von seiner inneren Einstellung, mit seiner Treue und Verlässlichkeit sei er „so etwas wie ein Fels“ gewesen, sagte Guballa über Peter Deinhart. „Auf ihn war und ist Verlass.“ Wörtlich sagte Guballa: „Er hat Ausdauer, wenn er eine Sache angeht, und wenn ich ihn in Sitzungen erlebt habe, dann war er gesammeltes Hören, hat immer wieder eifrig mitgeschrieben und konnte bei Nachfragen, im Aufsichtsrat etwa oder in der Vertreterversammlung, punktgenau Rede und Antwort stehen, Zusammenhänge herstellen, komplexe Inhalte erläutern, ohne die Geduld zu verlieren, wenn Laien in der Materie nicht auf Anhieb alles verstanden hatten, was ihm als Fachmann geläufig war.“ Dabei habe Deinhart nie einen Zweifel daran gelassen, „dass der Fels seines Lebens, um im Bild des Evangeliums zu bleiben, verankert war - in Christus verankert war, und dass diese Verankerung eine Lebensprägung war und ist, die ihn in seiner ganzen Person und in seinem ganzen Umgang geprägt und ausgezeichnet hat“.
Seinen Nachfolger, Thomas Domnick, zeichne eine „menschenfreundliche Zugewandtheit“ aus. Außerdem habe er ihn als zielstrebig, zuverlässig und effektiv kennen gelernt, sagte der Weihbischof. Weiter sagte er: „Dies alles, verbunden mit einem großen Ideenreichtum, der kollegial um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirbt und der mit ihnen in der Kollegialität lebt. Er hält Verbindlichkeit ein und fordert sie auch ein. Herr Domnick hat mit den Anliegen, die er vertrat und zu vertreten hatte, nicht einfach nur das eigene Haus mobilisiert, sondern er hat an die Türen in der Gesellschaft geklopft, dort wo er Hilfe erhofft hat, und hat sich nicht so leicht abweisen lassen. Es ging ihm nicht allein um ein Almosen, sondern er wollte Partnerschaft in der Sache. Darin ist er beharrlich.“
Weihbischof Guballa überreichte am Ende des Gottesdienstes im Namen von Kardinal Lehmann die Urkunde „Dank und Anerkennung“ an Peter Deinhart. In einem Begleitschreiben würdigt Lehmann den scheidenden Diözesancaritasdirektor als „Freund und Anwalt der Menschen am Rand des Lebens“, der auch gegenüber der Politik „unermüdlich die Verantwortung für Benachteiligte eingefordert“ habe. Weiter heißt es in dem Schreiben: „In 35 Jahren haben wir Ihre Dienste im Bistum Mainz mit großem Gewinn in Anspruch nehmen dürfen.“ Der Weihbischof überreichte an Thomas Domnick die Ernennungsurkunde von Kardinal Lehmann. Während seiner sechzehnjährigen Tätigkeit im Bistum Mainz habe sich Domnick „ein hohes Vertrauen“ erworben, schreibt Lehmann in seinem Begleitbrief.
Bei der anschließenden Feierstunde in der Cafeteria des Krankenhauses würdigte der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Dr. Peter Neher, das persönliche Engagement von Peter Deinhart. „Dir ist es wichtig gewesen, die Lebenssituation der Klienten gut zu kennen. Diese Erfahrungen haben dazu geführt, dass die Positionen der Caritas mit Leben gefüllt wurden.“ Neher erinnerte daran, dass Deinhart sich in besonderer Weise um die Suchthilfe und den Kreuzbund verdient gemacht habe.
Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, bescheinigte Deinhart in ihrem Grußwort „ein engagiertes Lebenswerk“. „Die Hessische Landesregierung hat Sie als Anwalt der Unbeachteten kennen gelernt. Sie haben immer unbeirrt und entschieden die Interessen der Benachteiligten vertreten.“ Pfarrer Dr. Wolfgang Gern, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau, würdigte Deinhart im Namen der Liga Hessen und der Liga Rheinland-Pfalz. Er erinnerte daran, dass Deinhart 19 Jahre lang Vorsitzender des Arbeitskreises Kinder, Jugend und Familie der Liga Hessen gewesen ist. Diözesancaritasdirektor Hans-Jürgen Eberhardt hatte die Gäste begrüßt.
Thomas Domnick wurde am 6. März 1963 in Karlsruhe geboren. Nach einer Ausbildung zum Chemielaboranten machte er über den zweiten Bildungsweg Abitur. Er studierte Sozialpädagogik und Pädagogik in Frankfurt/Main und wurde danach Dozent beim Institut für berufsbezogene Information und Schulung in Mainz. Seit 1993 arbeitet er im Bistum Mainz, zunächst als Referent der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) beim Diözesanverband Mainz. 1994 wurde er zum Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz und Leiter des Bischöflichen Jugendamtes gewählt. Seit 2002 war er Leiter des Referates Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz.
Peter Deinhart wurde am 13. April 1944 in Wölkendorf/Oberfranken geboren. Nach dem Abitur studierte er Theologie in Würzburg; anschließend Sozialarbeit in Köln. Nach einer Tätigkeit beim Kreisjugendamt in Bad Kreuznach im Jahr 1973 kam er 1974 zur Caritas ins Bistum Mainz. Zunächst war er in der Suchtberatung beim Bezirkscaritasverband Mainz tätig. 1978 wurde er Referent für Gefährdeten- und Behindertenhilfe beim Diözesancaritasverband Mainz. Im Jahr 1988 wurde er Abteilungsleiter und 1993 stellvertretender Geschäftsführer beim Diözesancaritasverband. Seit Anfang 2004 war Deinhart Diözesancaritasdirektor im Bistum Mainz.
Hinweis: Peter Deinhart hat anlässlich seiner Verabschiedung in den Ruhestand statt persönlicher Geschenke um eine Spende für die Kreuzbund-Stiftung gebeten, Pax-Bank, Konto-Nummer 4 082 828 90, Bankleitzahl 370 601 93.