Dennebaum hatte die Leitung des Mainzer Priesterseminars zum 1. Oktober übernommen. Dennebaum sei „ein ausgewiesen guter Theologe, Seelsorger, begeisternder Priester und glaubender Mensch“, sagte Kohlgraf in seiner Predigt.
Der Bischof bezeichnete das Priesterseminar als „Haus der theologischen Ausbildung und geistlichen Begleitung“. Weiter sagte er in seiner Predigt: „Arbeitet hier wirklich an einem Haus, an einer Theologie, an einem geistlichen Leben, in dem Theologie, Liturgie, Diakonie und Verkündigung zu einer Einheit finden - Einheit durchaus in Spannungen. Verkündigung muss theologisch qualifiziert sein, Liturgie nicht Selbstzweck, sondern Feier der Hingabe Jesu, und Motivation, selbst Sakrament zu werden für die Menschen. Sie merken, liebe Schwestern und Brüder, ein Seminar darf ein Haus der Sammlung sein, des Gebets, des Nachdenkens, der Reflexion - im Letzten aber muss es ein Haus der Begegnung sein mit den Freuden und Sorgen der Menschen, zu denen wir als Kirche gesandt sind.“
Kohlgraf ging auch auf die Aufgaben des Regens im Priesterseminar ein: „Der Regens ist hier so jemand wie der Gärtner im Evangelium: Er muss ein gutes Gespür dafür entwickeln, wo Geduld angebracht ist, wo eine Ermahnung in Respekt und Liebe notwendig ist, wo das Bäumchen Wasser, sprich Ermutigung und Stärkung braucht. Ihnen, lieber Herr Regens, wünsche ich dafür Gottes Geist.“
Kohlgraf dankte dem bisherigen Regens, Weihbischof Bentz, für seinen Dienst im Priesterseminar: „Für das Seminar und das Bistum Mainz waren es gute Zeiten. Du hast viel bewirkt, manche Frucht, die Du in den jungen Menschen angelegt hast, wird vielleicht erst nach und nach reifen. Ich bin froh, dass Du mir in anderen Aufgaben nun zur Seite stehst.“
Regens Dennebaum bekräftigte in seinem Grußwort, dass er sich auch heute noch für den Priesterberuf entscheiden würde: „Ich bin fest davon überzeugt, dass es auch heute absolut gelingen kann, sich auf den Weg des priesterlichen Dienstes zu machen.“ Er habe in seiner Zeit als Seelsorger erfahren dürfen, „dass der Priester kein Einzelkämpfer ist, keiner, dessen Aufgabe es wäre, ganz allein gegen den Strom zu schwimmen, sondern dass es gerade die Begegnungen mit den Menschen sind, die den eigenen Glauben und die eigene Berufung stärken“. Dennebaum dankte Bischof Kohlgraf für das Vertrauen, das er in ihn setze, um das Mainzer Priesterseminar als Haus der kirchlichen Berufe weiterzuentwickeln.
Weihbischof Udo Markus Bentz dankte in seiner Ansprache allen Mitarbeitern und Weggefährten seiner Zeit als Regens. „Für mich waren die zehn Jahre eine spannende und intensive Zeit. Es war eine Aufgabe, die ich mit großer Leidenschaft gemacht habe“, sagte Bentz. Weitere Grußworte sprachen unter anderen Professor Dr. Matthias Pulte, Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, sowie der Münsteraner Regens Hartmut Niehues, Vorsitzender der Deutschen Regentenkonferenz.
Tonke Dennebaum wurde am 7. August 1974 in Mainz geboren. Nach seinem Theologiestudium in Mainz, Münster und Rom war er bis 2004 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Fundamentaltheologie und Religionswissenschaften im Fachbereich Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätig. Er wurde am 9. Juli 2005 von Kardinal Lehmann zum Priester geweiht. Ebenfalls im Juli 2005 legte er an der Universität Mainz seine theologische Doktorarbeit „Kein Raum mehr für Gott? Wissenschaftlicher Naturalismus und christlicher Schöpfungsglaube“ vor. Die Promotion wurde mit dem Preis der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 2006 ausgezeichnet. Seine erste Kaplansstelle trat Dennebaum in Langen-St. Albertus Magnus und -Liebfrauen an. Ab November 2006 war er zusätzlich Dekanatsjugendseelsorger im Dekanat Dreieich. Im August 2008 wurde er Geistlicher Leiter der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) im Bistum Mainz und mit halber Stelle zur Habilitation freigestellt. Von 2009 bis 2011 war er Bischofskaplan von Kardinal Karl Lehmann.
Anschließend schloss er an der Universität Mainz bei Professor Dr. Alexander Loichinger (Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft) seine Habilitation über Edith Stein ab. Die Arbeit trägt den Titel „Freiheit, Glaube, Gemeinschaft. Theologische Leitlinien der Christlichen Philosophie Edith Steins“. Dennebaums Habilitationsschrift wird Anfang 2018 im Herder-Verlag erscheinen. Während der Habilitation war er an der Mainzer Fakultät als Lehrbeauftragter tätig und außerdem stark in die Seelsorge der Pfarrgruppe Zaybachtal in Mainz eingebunden. Darüber hinaus ist Dennebaum Mitglied im Vorstand der Edith Stein-Gesellschaft Deutschland und des Kuratoriums der Edith Stein-Stiftung in Köln.
Udo Markus Bentz wurde am 3. März 1967 in Rülzheim geboren. Nach Abschluss seines Theologiestudiums in Mainz und Innsbruck wurde er am 1. Juli 1995 durch den Mainzer Bischof, Karl Lehmann, zum Priester geweiht. Anschließend war er als Kaplan in Worms am Dom St. Peter und in der Gemeinde St. Martin tätig. Am 1. August 1998 wurde er Bischöflicher Sekretär bei Bischof Lehmann. Diese Aufgabe nahm er vier Jahre lang wahr, bevor er am 1. August 2002 zur Promotion freigestellt wurde. Bentz hat seine Doktorarbeit im Fach Dogmatik an der Albert Ludwigs-Universität Freiburg geschrieben. Sie trägt den Titel: „Jetzt ist noch Kirche - Grundlinien einer Theologie kirchlicher Existenz im Werk Karl Rahners“. Neben seinem Promotionsstudium war Bentz während dieser Zeit in verschiedenen Pfarreien der Diözese seelsorglich tätig. Zum 1. September 2007 übernahm er als Regens die Leitung des Mainzer Priesterseminars. 2011 wurde er von Kardinal Lehmann zum Geistlichen Rat ernannt. 2013 wurde er für vier Jahre zum Vorsitzenden der Deutschen Regentenkonferenz gewählt. 2014 übernahm er zusätzlich die Ausbildungsleitung für Kapläne und Pastoralassistenten im Bistum Mainz.
Papst Franziskus ernannte Bentz am 15. Juli 2015 zum Weihbischof von Mainz. Am 20. September 2015 erfolgte die Bischofsweihe im Mainzer Dom durch Kardinal Karl Lehmann. Bentz war auch als Weihbischof zunächst weiterhin als Regens des Priesterseminars tätig und übernahm darüber hinaus die Aufgabe als Bischofsvikar für die Jugendseelsorge im Bistum Mainz (bis 27. August 2017). Auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz ist er Mitglied der Jugendkommission und der Kommission für Weltkirche/Unterkommission Lateinamerika (Adveniat). Bentz ist Titularbischof von Sita. Das untergegangene Bistum lag in der römischen Provinz Mauretania Caesariensis (im heutigen Algerien). Als bischöfliches Leitwort hat Bentz einen Vers aus dem Markus-Evangelium gewählt. In einer kleinen Abwandlung vom lateinischen Bibeltext (Mk 16,20) lautet das Leitwort „praedicare ubique - domino cooperante“ - „Überall predigen - der Herr wirkt mit“. Der neu geweihte Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat Bentz am 27. August 2017 zum neuen Generalvikar und Ökonom des Bistums Mainz ernannt. Seit September 2017 ist Bentz außerdem Vorsitzender des Caritas-Aufsichtsrates des Caritasverbandes für die Diözese Mainz.