Mainz. Nach dem Abschluss der Umbauarbeiten am Mainzer Bischofshaus wird Bischof Peter Kohlgraf in der ersten Juli-Woche sein bisheriges Provisorium in der Mainzer Domstraße verlassen und seine Dienst- und Privaträume im modernisierten Gebäude am Mainzer Bischofsplatz beziehen. Damit wird das Bischofshaus wieder in seinem ursprünglichen Zweck als Wohnung und Arbeitsplatz des Mainzer Bischofs genutzt.
Bischof Kohlgraf steht nach den Umbauarbeiten als Privatwohnung eine Drei-Zimmer-Wohnung mit Küche und Bad zur Verfügung. Das Provisorium in der Domstraße, in das Bischof Kohlgraf nach seiner Weihe im Jahr 2017 gezogen war, wird künftig wieder vermietet.
Nach der Auslagerung der Privatbibliothek von Kardinal Karl Lehmann aus dem früheren Bischofshaus hatten in dem Gebäudekomplex am Bischofsplatz im Oktober 2021 dringend notwendige Umbauarbeiten begonnen. Das Bischofshaus am Bischofsplatz war in den Jahren 1978/1979 gebaut worden. Seit dieser Zeit hatte noch nie eine umfassende Modernisierung stattgefunden. 1979 war dort Kardinal Hermann Volk eingezogen; ab 1983 hatte dort Kardinal Lehmann gewohnt. Durch das Bau-Alter waren unter anderem Brandschutzmaßnahmen und die Erneuerung der Elektro- und Sanitärinstallationen erforderlich.
Neben dem eigentlichen Bischofshaus mit den Wohn- und Diensträumen von Kardinal Lehmann sind in dem Komplex auch zwei Häuser der Weihergartenstraße mit dem Bischofshaus baulich verbunden. Dort wohnten früher die Ordensschwestern, die den Haushalt des Bischofs führten; auch die Wohnung des Bischöflichen Sekretärs, Gästezimmer, Büros des Bischofshauses und ein Teil der Bibliothek von Kardinal Lehmann waren dort untergebracht. Im Rahmen der Modernisierung wurden die einzelnen Gebäudeteile teilweise wieder voneinander getrennt. Ein großer Teil der Fläche in den zwei Obergeschossen der beiden Häuser in der Weihergartenstraße wird künftig - baulich getrennt vom Bischofshaus - wieder als Büroflächen für Abteilungen des Bischöflichen Ordinariates genutzt.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischofs werden in den Häusern der Weihergartenstraße im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss Büroräume erhalten, hinzu kommen Besprechungsräume sowie die Kapelle des Bischofshauses, bei der aktuell kein Renovierungsbedarf bestand. Bis zur Klärung des Verbleibs der Bibliothek war das frühere Haus von Kardinal Lehmann teilweise als Bürofläche für Dienststellen des Bischöflichen Ordinariates genutzt worden. Coronabedingt hat sich die Bauzeit für die Modernisierungsmaßnahmen um drei Monate verlängert. Die Kosten für die Modernisierung der Dienst- und Privaträume des Bischofshauses belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro.