Umweltpreis des Bistums Mainz verliehen

Kohlgraf: „Die ausgezeichneten Projekte wollen zu einer Umkehr beitragen“

Mainz, 22.3.2019: Über einen ersten Preis freuen sich die Vertreter der Pfarrei St. Franziskus von Assisi in Nieder-Olm. (c) Bistum Mainz / Matschak
Datum:
Fr. 22. März 2019
Von:
am (MBN)

Mainz/Klein-Zimmern/Nieder-Olm/Offenbach/Pohlheim/Bingen. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat am Freitag, 22. März, den mit insgesamt 6.500 Euro dotierten Umweltpreis des Bistums Mainz verliehen.

In diesem Jahr wurden zwei mit jeweils 2.000 Euro dotierte erste Preis vergeben: zum einen an das St. Josephshaus Kinder- und Jugendhilfezentrum gGmbH in Groß-Zimmern und Klein-Zimmern für das Projekt „Das gemeinsame Haus“, zum anderen an die Pfarrei St. Franziskus von Assisi in Nieder-Olm für das Projekt „St. Franziskus von Assisi Nieder-Olm – auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gemeinde“. Beim St. Josephshaus gibt es zahlreiche Projekte und Initiativen im Bereich Schöpfung und Umwelt wie eine Streuobstwiese, eine Bienen AG oder auch die Anschaffung eines E-Autos. Die Pfarrei St. Franziskus hat beispielsweise Themenwochen zu „Fairer Kaffee“ und „Fairer Schokolade“ durchgeführt oder bietet Umwelt- und Naturprojekte für Kinder an. Ausgezeichnet wurden insgesamt vier Projekte aus Pfarreien und Einrichtungen des Bistums Mainz.

Im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes in Mainz überreichte Kohlgraf den Preisträgern gemeinsam mit dem Umweltbeauftragten des Bistums, Dr. Franz Jakob Hock, einen symbolischen Scheck. Bei der siebten Ausschreibung des Preises waren Projekte gesucht, die in besonderer Weise von der päpstlichen Enzyklika „Laudato si – Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ inspiriert sind und deren Botschaft in die konkrete Praxis vor Ort übersetzen. Eine unabhängige Jury hatte die Preisträger ausgewählt. Insgesamt wurden acht Projekte eingereicht.

Die weiteren Preisträger sind die Marienschule in Offenbach mit ihrem Projekt „Green is the new Black“ (dritter Preis, mit 1.500 Euro dotiert) sowie die katholische Pfarrei St. Martin in Pohlheim mit ihrem Projekt „Solarthermische Luftkollektoranlage mit PCM-Wärmespeicher, Planung und Realisierung für die Filialkirche St. Matthäus“ (vierter Preis, mit 500 Euro dotiert). Den Sonderpreis für Kindergärten und Schulen (mit 500 Euro dotiert) erhielt der evangelischer Kindergarten der Johannes Kirchengemeinde in Bingen.

Ansprache von Bischof Kohlgraf

Kohlgraf dankte in seiner Ansprache den Preisträgern für ihren Einsatz, da sie „Themen der Ökologie, der Nachhaltigkeit und der Entwicklung fest in unserem Bistum verankern“. „Sie zeigen, dass wir uns nicht nur punktuell und mit Einzelmaßnahmen um Ökologie und Nachhaltigkeit kümmern dürfen, sondern dass dies ein roter Faden werden muss, der uns durch unseren Alltag begleitet“, sagte er. Die Projekte seien „kreativ und innovativ, sie sind attraktiv und einladend“. „Ihre Projekte verzichten auf den moralischen Zeigefinger und zeigen, wie viel Freude es machen kann, sich mit vielen Menschen für ,das gemeinsame Haus‘ einzusetzen“, betonte der Mainzer Bischof.

Weiter sagte Kohlgraf: „Die Projekte, die heute hier ausgezeichnet werden, wollen zu einer Umkehr beitragen. Die Projekte sind nicht nur eine Reihe von Maßnahmen, die gewiss sinnvoll sind. Vielmehr haben sie auch das Ziel, auf Bewusstseinsbildung hinzuwirken. Information und Reflexion über Themen der Nachhaltigkeit und der Gerechtigkeit gehören dazu, aber auch, dass die ,Sorge für das gemeinsame Haus‘ einen Ort in unserem Gebet und in unseren Gottesdiensten bekommt.“

Es sei besonders erfreulich, dass fast alle Projekte Kinder und Jugendliche ansprechen würden, hob der Bischof hervor. „Kinder und Jugendliche schon von klein auf für die Kostbarkeit der Ressourcen der Erde zu sensibilisieren, ist ein wichtiges Element der Umwelterziehung, die auch ,Laudato si‘ anmahnt. Und beinahe noch erfreulicher finde ich, dass einige der Projekte von Kindern und Jugendlichen selbst initiiert und durchgeführt wurden. Es ist sehr ermutigend zu sehen, dass junge Menschen sich für Umwelt und Nachhaltigkeit einsetzen und dies auch in ihrem Umfeld, von ihren Eltern, Erziehern und Lehrern einfordern“, sagte er.

Kohlgraf ging auch auf die Bedeutung der Enzyklika von Papst Franziskus ein. Mit ihr sei das Thema Ökologie und Verantwortung für die Schöpfung „endgültig im Zentrum der katholischen Lehre angekommen“. „Die Enzyklika ,Laudato si‘ macht das Thema Ökologie zu einem Thema der Kirche und der Christen, sie macht unmissverständlich deutlich, dass die Sorge für das gemeinsame Haus keine Nebensächlichkeit und kein Randthema ist, das sich einige versprengte kirchliche Kreise auf die Fahnen geschrieben haben; sondern: Ökologie, Nachhaltigkeit und Entwicklung sind genuin christliche Themen und sie gehören ins Zentrum der Kirche“, sagte der Mainzer Bischof.

Mit der Ausschreibung des Umweltpreises unter dem Leitwort der Enzyklika habe man hier ansetzen wollen: „Wie wollten Gemeinden, Schulen, Kindergärten und andere Einrichtungen in unserem Bistum anregen, sich mit ,Laudato si‘ zu beschäftigen und zu überlegen, wie die Sorge für die Umwelt konkret gelebt werden kann. ,Laudato si‘ hebt die Verantwortung aller besonders hervor und betont, wie sehr der einzelne durch seine Haltung und seinen Lebensstil verändernd wirken kann“, sagte Kohlgraf.

Hinweis: Weitere Informationen zum Umweltpreis des Bistums Mainz beim Umweltbeauftragten des Bistums Mainz: Dr. Franz Jakob Hock, E-Mail: umweltbeauftragter@bistum-mainz.de, Internet: www.bistummainz.de/umweltpreis

Verleihung des Umweltpreises des Bistums Mainz

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