Und weiter: „Wir spürten immer wieder, dass für ihn nichts Routine war, sondern eine herausragende Gelegenheit, seine Talente in den Dienst des Gotteslobes zu stellen." Sein letztes Konzert gibt Schönberger am Samstag, 22. Mai, um 18.00 Uhr im Mainzer Dom.
Lehmann wies in seiner Predigt auf das Selbstverständnis Schönbergers hin: „Er versteht Musik als ‚Verlängerung des musikalisch-liturgisch-theologischen Gedankens'. Er möchte mit seiner Musik dem Wort auch eine besondere Unterstreichung, Betonung und Hervorhebung schenken. Dazu passen gut seine beiden besonderen Begabungen, nämlich die Kunst der Improvisation, die immer wieder seine schöpferische Kraft zeigt, aber auch seine Fähigkeit zur Komposition." Durch seine Konzerte und Meisterkurse habe er sich in Fachkreisen einen Namen machen können, sagte der Kardinal.
Der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, hatte Schönberger in seiner Begrüßung „für seinen treuen Dienst an unserer Domorgel" gedankt. Musikalisch gestaltet wurde die Vesper von der Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Mathias Breitschaft, Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher (Orgel), Maximilian Schönberger (Trompete) und natürlich von Domorganist Schönberger. Anschließend fand ein Empfang mit Kardinal Lehmann im Erbacher Hof statt.
Albert Schönberger, geboren am 12. Mai 1949 in Augsburg, war nach seinem Studium an der Kirchenmusikschule Regensburg (1966 bis 1970) als Kirchenmusiker in Donauwörth und München tätig. Ein Weiterstudium an der Staatlichen Musikhochschule München (1978 bis 1981) schloss er als Diplomkirchenmusiker ab. 1981 wurde er als Dompfarrorganist und Dozent an das Institut für Kirchenmusik nach Mainz berufen und am 1. März 1985 in der Nachfolge von Monsignore Heino Schneider Domorganist am Mainzer Dom. Von 1983 bis 1994 lehrte Schönberger Orgelliteraturspiel und Orgelimprovisation am Fachbereich Musik an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und nahm 1984 zusätzlich einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik in Detmold an. Er ist Initiator der Orgelmatineen im Mainzer Dom (seit 1986) und verantwortlich für die Orgelkonzerte und Orgelabende im Rahmen der Mainzer Domkonzerte. Zusammen mit Domdekan Heinz Heckwolf entstand die Reihe „Wort & Klang" im Advent. Schönberger hat zahlreiche Tonträger eingespielt (unter anderem beim Label http://www.organophon.de/) und sich auch als Komponist einen Namen gemacht. Stellvertretend für seine Werke seien das Oratorium zu Franz Jägerstätter sowie das „Mainzer Credo" (zu Ehren von Kardinal Karl Lehmann) genannt; beide Werke sind auch auf CD erhältlich.
Hinweis: Weitere Informationen auch auf der Internetseite des Bistums Mainz sowie unter http://www.albertschoenberger.com/