Von Albrecht von Brandenburg zu Abraham Roentgen

Wurzel-Jesse-Flügelaltar des Altenburger Bildschnitzers Franz Geringswald (1513) (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Datum:
Mi. 15. Okt. 2025
Von:
hoff (MBN)

Am Freitag, 17. Oktober, wird der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf gemeinsam mit dem Direktor des Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Winfried Wilhelmy, eine neue Sonderausstellung im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum eröffnen. Die Ausstellung mit dem Titel „Von Albrecht von Brandenburg zu Abraham Roentgen – Meisterwerke von der Spätgotik bis zum Klassizismus“ bildet den Abschluss des 100. Geburtstags des Museums und präsentiert ausgewählte Meisterwerke des 15. bis 18. Jahrhunderts.

Der Direktor des Museums, Dr. Winfried Wilhelmy, führte Journalistinnen und Journalisten vorab durch die Sonderausstellung (c) Bistum Mainz/Hoffmann

„Viele Ausstellungsstücke wurden eigens für diese Ausstellung restauriert und können so erstmals wieder der Öffentlichkeit vorgestellt werden“, erklärte Museumsdirektor Wilhelmy im Rahmen einer Journalistenführung. Hierzu gehören unter anderem der gewaltige, durch eine doppelte Wandlung ausgezeichnete Wurzel-Jesse-Flügelaltar des Altenburger Bildschnitzers Franz Geringswald (aktiv um 1510/20) aus dem Jahr 1513, sowie verschiedene Gemälde aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren. Ebenso der 1501 datierte sogenannte „Sippenteppich“ aus dem Kloster Maria Cron in Oppenheim, das Lieblingsstück von Direktor Wilhelmy.

 

Ankleide-Madonna um 1340 (c) Bistum Mainz/Hoffmann

Im Zentrum der Präsentation steht das von Abraham Roentgen geschaffene Prunktabernakel aus dem Mainzer Altmünsterkloster, das erstmals für diese Ausstellung wieder drehbar gemacht wurde und so, wie von „Zauberhand“, den Gästen seine drei völlig unterschiedlichen Schauseiten präsentiert. Ein weiteres besonderes Kunstwerk ist das barocke Kultbild aus dem Mainzer Armklarenkloster, eine um 1340 zu datierende Ankleide-Madonna von höchster Qualität. Diese Madonna war in den vergangenen 200 Jahren nicht öffentlich zu sehen. Die gotische Ankleide-Madonna zählte einst zu den wichtigsten Kultbildern der Stadt Mainz und wurde bis zur Auflösung des Klosters der Maria Ward Schwestern im Jahr 2017 von den Nonnen als „Hausmutter“ gehütet. Die Ausstellung endet mit dem Brand des Domes im Jahr 1793, jedoch nicht ohne einen Ausblick zu gewähren auf das kommende Zeitalter der Wissenschaften.

 

Abraham Roentgen, Drehtabernakel, Anbetungs- und Kreuznische, 1758 (c) Bistum Mainz/Dommuseum

Hinweise:

  • Die Ausstellung findet im Rahmen des Jubiläums „100 Jahre Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Mainz“ statt und wird offiziell von Bischof Peter Kohlgraf am Freitag, 17. Oktober, um 14.00 Uhr eröffnet. Für die Öffentlichkeit zugänglich ist Ausstellung ab Samstag, 18. Oktober. Die Schau wird bis zum 17. Mai 2026 gezeigt.
  • Zu der Ausstellung erscheint ein umfangreicher Begleitkatalog: Winfried Wilhelmy (Hg.) unter Mitwirkung von Marcel Schawe (Photographie): Von Albrecht von Brandenburg zu Abraham Roentgen – Meisterwerke des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums Mainz, Bd. 2; 560 Seiten, ca. 400 Farb- und Schwarz-weiß-Abbildungen, Regensburg 2025; Preis: 55 Euro im Museum