Mainz. Dr. Wolfgang Fritzen wird zum 1. März 2025 die Leitung des Personaldezernates im Bischöflichen Ordinariat Mainz übernehmen. Er wird die Aufgabe zusätzlich zur Verantwortung für die Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg und für die Stabsstelle Pfarreileitungen wahrnehmen. Der habilitierte Theologe übernimmt die Aufgabe von Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, der sich künftig auf seine Aufgaben im Mainzer Domkapitel und als Referent für die Priester im Ruhestand konzentrieren wird. Das hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Mittwoch, 13. November, mitgeteilt.
Bischof Kohlgraf dankte Eberhardt „für über 25 Jahre intensiver Mitarbeit an verschiedenen Positionen der Bistumsleitung. Ich bin froh, dass sich Domkapitular Eberhardt im ersten Jahr meiner Amtszeit der Verantwortung für das Personaldezernat gestellt hat. Sehr dankbar bin ich auch, dass er seinen großen Erfahrungsschatz als Referent für die Ruhestandspriester weiter einbringen wird.“ Durch die Neubesetzung mit Wolfgang Fritzen übernehme „die prägende Gestalt des Pastoralen Weges im Bistum Mainz die Leitung des Personaldezernates“, betonte Kohlgraf.
Generalvikar Dr. Sebastian Lang dankte ausdrücklich für den guten Übergang in der Leitung des Personaldezernates: „Zum einen bedaure ich den Rückzug von Domkapitular Eberhardt aus der Leitungskonferenz. Zum anderen ist dieser Übergang für mich auch ein gelungenes Zeichen in die Diözese hinein, wie man sich gut aus einer leitenden Position verabschieden kann.“ Er freue sich auf die künftig noch intensivere Zusammenarbeit, mit Fritzen, sagte Generalvikar Lang: „Im Bistum ist Dr. Fritzen durch die Leitung der Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg eine geschätzte Persönlichkeit. Als Bischöflicher Beauftragter für die Leitenden Pfarrer hat er bereits in den vergangenen Jahren das neue Leitungsmodell in unserem Bistum wesentlich umgesetzt und mitgestaltet.“ Domkapitular Eberhardt hob hervor, dass die Veränderung aus eigenem Wunsch erfolgt sei: „Ich möchte mit 66 Jahren loslassen und mich nochmal neu aufstellen.“
Wolfgang Fritzen (geboren 1973 in Mainz) war nach Theologiestudium und Sendung als Pastoralreferent von 1999 bis 2004 als Seelsorger und Religionslehrer am Rudi Stephan-Gymnasium in Worms. Von 2004 bis 2011 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Pastoraltheologie von Professor M. Sievernich SJ an der Mainzer Universität. Im Jahr 2007 promovierte er mit der Arbeit „Von Gott verlassen? Das Markusevangelium als Kommunikationsangebot für bedrängte Christen“. Seit 2009 hat Fritzen verschiedene Lehraufträge an der Universität Mainz, an der Katholischen Hochschule Mainz und an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen wahrgenommen. Im Jahr 2011 wurde er Leiter der Abteilung Fortbildung und Beratung im Personaldezernat des Bischöflichen Ordinariates Mainz.
Die Aufgabe als Leiter der Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg im Bischöflichen Ordinariat Mainz hat er 2018 übernommen. Zum 1. Mai 2022 wurde Fritzen zusätzlich zum Bischöflichen Beauftragten für die leitenden Pfarrer und gleichzeitig zum Mitglied der Leitungskonferenz im Bistum Mainz ernannt. Fritzen ist außerdem seit 2013 systemischer Organisationsberater im kirchlichen Bereich. Seine Habilitation erfolgte 2019 mit der Arbeit „Von Sinn und Kunst des Lebens. Spätmoderne und Bibel im Dialog“. 2024 hat er eine Weiterbildung als Personalcoach absolviert. Fritzen ist verheiratet und hat mit seiner Frau zwei Kinder.
Hans-Jürgen Eberhardt wurde am 15. August 1958 in Worms geboren. Nach dem Abitur leistete er seinen Wehrdienst bei der Bundeswehr und studierte anschließend in Mainz Theologie und Mathematik. Vier Jahre lang war er in Mainz als staatlicher Lehrer an berufsbildenden Schulen mit den Fächern Mathematik und Religion tätig. Er wurde am 9. Juli 1988 im Mainzer Dom durch Bischof Karl Lehmann zum Priester geweiht. Zunächst wirkte er als Kaplan in Reinheim und Groß-Bieberau. 1990 wurde er Hochschulpfarrer der Hochschulgemeinde Darmstadt, zu der Studierende der Technischen Universität, der zwei Fachhochschulen und des Studienkollegs gehörten. 1996 verwaltete er zusätzlich für ein halbes Jahr als Pfarradministrator die Pfarrei Darmstadt-St. Ludwig. 1996 erfolgte ebenso in der Nachfolge von Pfarrer Dr. Werner Guballa seine Berufung zum Vorsitzenden des Caritasverbandes Darmstadt.
Am 1. September 1999 wurde Eberhardt zum Dezernenten für Caritas und Soziale Arbeit im Bischöflichen Ordinariat und Vorsitzenden des Caritasverbandes für die Diözese Mainz ernannt. Im Oktober 1999 erfolgte die Ernennung zum Ehrendomkapitular; Anfang 2001 wurde er Domkapitular. Im Rahmen der Neustrukturierung des Caritasverbandes wurde er 2004 Diözesancaritasdirektor. Ab Januar 2006 war Eberhardt Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Caritasverbände in Rheinland-Pfalz. Anfang 2007 und 2017 hat er turnusmäßig für zwei Jahre den Vorsitz der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz übernommen. Zum 1. September 2018 übernahm Eberhardt die Leitung des Personaldezernates im Bischöflichen Ordinariat. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit dem Ehrentitel „Kaplan seiner Heiligkeit“ (Monsignore) im Jahr 1999. Im Jahr 2008 zeichnete ihn Papst Benedikt XVI. mit dem Titel „Ehrenprälat Seiner Heiligkeit“ (Prälat) aus.