Schwester Petra Bigge arbeitet seit dem Jahr 2006 im Südsudan in der Diözese Yei für den Flüchtlingsdienst der Jesuiten. Hier kümmert sich die Steyler Missionsschwester gemeinsam mit einer internationalen Gemeinschaft unter anderem um die Menschen, die in ihre Heimat zurückkommen. „Die große Zahl der zurückkehrenden Flüchtlinge ist ein großes Problem für die Ortskirche. Deshalb unterstützt der Flüchtlingsdienst der Jesuiten die Seelsorge und pastorale Arbeit der Ortskirche", berichtete sie. Die Diözese Yei sei von der Fläche beinahe so groß wie das Land Niedersachsen, verfüge aber nur über sieben Pfarreien, die von zwölf Priestern und dem Bischof betreut würden.
„Seit 21 Jahren ist es erstmals wieder möglich, Fortbildungen für Katecheten anzubieten", sagte Bigge. Insgesamt gebe es rund 300 Katecheten in der Diözese Yei: „Nach den vielen Jahren des Krieges stelle ich ein großes Bedürfnis und eine große Nachfrage nach Vertiefung des Glaubens fest", betonte sie. Für Katecheten und Lehrer leite sie daher Fortbildungskurse und lasse Materialien in die verschiedenen Landessprachen übersetzen. In Gefängnissen und Krankenhäusern leistet die Ordensfrau außerdem seelsorgerischen Beistand und initiiert den Aufbau von Frauengruppen.
Das Treffen war die diözesane Eröffnung des Monats der Weltmission und des Sonntags der Weltmission 2008 (26. Oktober). Die diesjährige Weltmissions-Kampagne steht unter dem Leitwort „Mach den Raum deines Zeltes weit" und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Herausforderungen der weltweiten Flüchtlings- und Migrationsproblematik.
Zu Beginn des Treffens hatte Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, der auch Missionsdirektor des Bistums Mainz ist, die rund 50 Anwesenden begrüßt. „Ich danke Ihnen für Ihr Interesse am Geschehen in der Weltkirche", sagte er. Auch die Missio-Referentin des Bistums Mainz, Schwester Annette Fleischhauer SSpS, dankte den Anwesenden für die Unterstützung für Missio: „Durch Ihr Engagement wird die Arbeit von Missio weltweit erst möglich." Fleischhauer stellte auch den Schwerpunkt der diesjährigen Kampagne vor und verwies darauf, dass nach Schätzungen des Flüchtlingswerks der Vereinten Nationen weltweit rund 42 Millionen Menschen auf der Flucht seien, davon allein 15 Millionen in Afrika.
Nach dem Treffen im Haus am Dom fand zum Abschluss des Missio-Mitgliedertreffens in der Gotthard-Kapelle des Mainzer Domes ein Gottesdienst mit Domdekan Heckwolf statt. Gottesdienst und Treffen wurden musikalisch gestaltet vom Chor afrikanischer Studenten aus Gießen, der „Stimme Afrikas".
Im Bistum Mainz berichtet Schwester Petra Bigge unter anderem an folgenden Tagen über ihre Arbeit (Auswahl):
Der Monat der Weltmission steht in diesem Jahr unter dem Motto „Mach den Raum deines Zeltes weit". Das katholische Missionswerk Missio möchte mit diesem Motto auf das Engagement von Frauen und Männern der Kirche für Vertriebene in Afrika hinweisen. Gleichzeitig will Missio für die Situation von Flüchtlingen in Afrika und in Deutschland sensibilisieren. Auch am Sonntag der Weltmission, der am 26. Oktober in allen deutschen Diözesen gefeiert wird, stehen die Themen Flucht, Vertreibung und Exil im Zentrum. Im Mittelpunkt der Kampagne steht dieses Jahr der ostafrikanische Staat Kenia. Dort unterstützt das Hilfswerk seit über zehn Jahren das Flüchtlingsprojekt „Great Lakes - Große Seen" in Kenias Hauptstadt Nairobi. Seit seinen Anfängen erreichten dort jährlich rund 3.000 Flüchtlinge aus Burundi, Ruanda und aus dem Kongo die Hauptstadt.
Im vergangenen Jahr hat Missio zum Sonntag der Weltmission Spenden und Kollekten in Höhe von insgesamt 6,8 Millionen eingenommen. Im Bistum Mainz betrugen die Kollekten rund 265.000 Euro. Mit den Erlösen aus den Kollekten werden die 100 ärmsten Diözesen auf der Erde unterstützt. Missio ist das Internationale Katholische Missionswerk der Kirche in Deutschland und Teil der weltweiten Gemeinschaft der päpstlichen Missionswerke. Wichtigster Auftrag von Missio ist es, die Katholische Kirche in Afrika, Asien und Ozeanien zu unterstützen. Schwerpunkte sind dabei Aus- und Weiterbildung von kirchlichem Personal sowie Hilfen zum Lebensunterhalt kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Hinweise: