Westtürme des Mainzer Doms werden vermessen

Photogrammetrische Aufnahmen mit Hilfe eines Hubschraubers

Datum:
Mo. 9. Juni 2008
Von:
am (MBN)
Mainz. Im Zuge der laufenden Restaurierungsmaßnahmen am Mainzer Dom müssen zusätzliche Pläne des westlichen Vierungsturms und der beiden Flankentürme erstellt werden. Zu diesem Zweck werden die Türme am Mittwoch, 11. Juni, und voraussichtlich auch am Donnerstag, 12. Juni, photogrammetrisch vermessen.

Während dieses Verfahrens werden die Türme von einem Hubschrauber umflogen und mit einer Spezialkamera fotografiert. Das gab Domdekan Prälat Heinz Heckwolf am Montag, 9. Juni, im Rahmen einer Pressekonferenz im Dombauamt in Mainz bekannt.

Der Hubschrauber wird am Mittwoch ab 10.00 Uhr rund fünf Stunden lang den Dom umfliegen; sollte dieser Zeitraum nicht ausreichen, werden am Donnerstag zusätzlich für zwei Stunden weitere Aufnahmen gemacht. „Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass die Bevölkerung von der Maßnahme informiert ist", sagte Heckwolf. Deswegen seien die Mieter in den Wohnungen sowie die Geschäftsleute rund um den Dom über den Hubschraubereinsatz, bei dem mit einer Lärmbelästigung zu rechnen sei, in Kenntnis gesetzt worden. Zudem ist der Liebfrauenplatz abgesperrt, da er als Notlandeplatz für den Hubschrauber vorgesehen ist. Der Mainzer Dom ist am Mittwoch von 9.30 bis 15.00 Uhr und gegebenenfalls am Donnerstag von 9.30 bis 12.00 Uhr geschlossen. Bei schlechtem Wetter wird es keinen Flug geben.

Der Hubschrauber werde jeweils für rund eine Stunde die Domtürme im Abstand von zwölf bis 15 Metern umfliegen, sagte Klaus Vomstein, Geschäftsführer der Gesellschaft für Bildverarbeitung, Vermessung und Dokumentation (GDVB), die die photogrammetrischen Aufnahmen vornehmen wird. Danach kehrt der Hubschrauber auf den Flugplatz nach Mainz-Finthen zurück, wo der Film für die Kamera gewechselt sowie der Hubschrauber aufgetankt wird. Im Laufe des Hubschrauberfluges würden mit einer fest installierten Spezialkamera rund 250 Messbilder vom Mainzer Dom gemacht, sagte Vomstein. Mit deren Hilfe sei es anschließend möglich, exakte, dreidimensionale Pläne vom Dom herzustellen. Die ersten Pläne wolle man im Oktober liefern, sagte er.

Die Pläne dienten dann zum einen zur Dokumentation von Schäden am Dom, zum anderen zum Eintrag von Baumaßnahmen, sagte Heckwolf. Ebenso sei es möglich, für die Bauforschung Informationen über die Beschaffenheit jedes einzelnen Steins einzutragen. Mit Hilfe des photogrammetrischen Verfahrens könnten außerdem Ansichten, Grundrisse, aber auch Schnitte durch den Mainzer Dom erstellt werden. Heckwolf wies darauf hin, dass bereits im Mai 1992 der Dom von außen teilweise photogrammetrisch vermessen wurde; insgesamt sei der Mainzer Dom zu rund 60 Prozent photogrammetrisch erfasst.