Mainz. Nach 15 Jahren ist der Westturm des Mainzer Doms erstmals ohne Gerüst zu sehen. Die Steinmetze der Dombauhütte haben gemeinsam mit der Firma Riga am Mittwoch, 3. Dezember, mithilfe eines Krans eine Gerüstbrücke vom Dach des Mainzer Doms heruntergehoben. Am Nachmittag nutzten sie den Kran, um eine neue Kreuzblume auf den Giebel zu befördern und dort ins Dach einzusetzen. Domdekan Henning Priesel und Dombaumeister Konrad Lenzinger zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf der Arbeiten.
„Der Dom gibt der Stadt Mainz ihr Gesicht und ist steingewordene Mainzer Geschichte aus Tausend Jahren“, sagte Domdekan Priesel am Rand der Baustelle. Weiter sagte er: „Das Gesicht wird jetzt noch schöner, in dem der Westturm jetzt kein Gerüst mehr hat. Wunderschön, gerade von der Marktseite aus.“ Er freue sich, dass nach 25 Jahren, in denen eigentlich immer ein Gerüst zu sehen gewesen sei, jetzt lediglich an der Südseite des Querhauses ein Gerüst zurückbleibe, sagte der Domdekan. Die Außenrenovierung werde trotzdem weiter vorangehen, etwa an den Flankentürmen an der westlichen Seite des Doms, erklärte Priesel.
„Die Gerüstbrücke aus dem Turm des Doms heraus zu befördern ist heute die größte Herausforderung“, sagte Dombaumeister Konrad Lenzinger. „Ein heikler Moment, da die Brücke nicht in Schwingung geraten darf, und womöglich gegen die Fassade stoßen würde“, erklärte Lenzinger. Die Gerüstbrücke landete ohne Zwischenfälle am Boden auf dem Leichhof, wo zahlreiche Schaulustige die Arbeiten beobachteten. Anschließend wurde die neue Kreuzblume auf das Dach gehoben und ziert nun den Giebel des Querhauses.