„Sicherlich hat das veränderte Verfahren zur Erhebung der Kirchensteuer auf die Kapitalertragssteuer einen wesentlichen Anteil an diesem Wert. Die Banken führen seit Anfang 2015 die auf Zinserträge anfallende Kirchensteuer direkt an die Finanzämter ab. Das hat im vergangenen Jahr bei vielen Menschen zu einer Verunsicherung geführt. Es ist den Kirchen nicht ausreichend gelungen, deutlich zu machen, dass es sich nicht um eine neue Steuer handelt, sondern nur um ein neues Einzugsverfahren", erläutert Giebelmann. „Dort, wo es eine schon länger andauernde Entfremdung zur Kirche gibt, führt der Blick auf die eigenen Steuer- und Kirchensteuerzahlungen dann oft zu der persönlichen Entscheidung, aus der Kirche auszutreten."
„Was wir als Kirche auch mit den Mitteln der Kirchensteuer leisten, ist gemeinwohlorientiert", betont Giebelmann. Und weiter: „Es muss uns noch deutlicher gelingen, dies zu zeigen. Schulen, Kindertagesstätten, Krankenhäuser und Altenheime, zahlreiche Beratungsangebote und auch das vielfältige Leben in unseren Pfarreien stehen ja nicht nur Katholiken offen. Gerade wenn ich an die zahlreichen Initiativen denke, die sich in den Pfarreien aktuell zur Unterstützung von Flüchtlingen gegründet haben, dann wird daran sehr deutlich, wie wichtig der Beitrag der Kirchen für diese Gesellschaft ist."
Giebelmann bekräftigt, dass die Kirche auch weiterhin den Kontakt zu Menschen sucht, die sich von ihr abwenden. „Wenn möglich, bemühen wir uns in den Pfarreien um ein Gespräch oder schreiben einen Brief, damit deutlich wird, dass der Kirche der Verlust eines Mitglieds keineswegs gleichgültig ist. Schließlich gibt es auch jederzeit die Möglichkeit, diesen Schritt wieder rückgängig zu machen." Die deutschen Bistümer veröffentlichen in diesem Jahr zum vierten Mal an einem einheitlichen Datum (17. Juli) die Eckdaten des kirchlichen Lebens.
Ausführliches Zahlenmaterial zu den Eckdaten des kirchlichen Lebens steht auf der Seite der Deutschen Bischofskonferenz im Internet unter www.dbk.de zur Verfügung.