Mit Sorge beobachtet der Katholikenrat der Diözese Mainz die aktuellen Entwicklungen im Tibetkonflikt.
Die Hoffnung auf eine wachsende Offenheit und Kompromissbereitschaft bei den politisch Verantwortlichen in der Volksrepublik China, die mit der Vergabe der Olympischen Spiele verknüpft war, hat sich bisher nicht erfüllt.
Der Katholikenrat vertritt die Ansicht, dass ein gerechter Interessenausgleich zwischen dem Anspruch auf Souveränität und Integrität einerseits und der Sehnsucht nach Selbstbestimmung und freier Entfaltung andererseits nur in einem offenen und fairen Dialog ermöglicht werden kann. Jede Anwendung von Gewalt verschärft dagegen den Konflikt und stellt für die Stabilität in der Region die größere Bedrohung dar.
Der Katholikenrat appelliert an die Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft, ins-besondere auch im Bereich des Sports und der Medien, alle zur Verfügung stehenden Mittel mutig und entschlossen einzusetzen um darauf hinzuwirken, dass möglichst bald die Voraussetzungen für die notwendigen Verhandlungen geschaffen werden können.
Auf diesem Hintergrund begrüßt der Katholikenrat ausdrücklich das geplante Treffen zwischen der Bundeskanzlerin und dem Dalai Lama und drückt allen, die sich um eine friedliche Lösung des Konflikts bemühen, seinen tief empfundenen Respekt aus.
Mainz, 17. April 2008
Dr. Hildegard Dziuk
Sprecherin des Katholikenrates im Bistum Mainz