Mainz. Das Jahresprogramm 2021/2022 der Mainzer Bistumsakademie Erbacher Hof ist gerade erschienen. Unter dem Jahresmotto „‚Mir steht Jesus bei‘ Zuversicht aus dem Glauben in bedrängter Zeit“ sind darin auf 90 Seiten über 100 Veranstaltungen bis Juli 2022 verzeichnet. Die offizielle Eröffnung des bereits laufenden Jahresprogramms findet am Dienstagabend, 28. September, um 18.00 Uhr statt. Im Rahmen einer Eucharistiefeier mit dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf wird dabei das Triptychon „Völkerwallfahrt zum Zion“ (Jes 60,1) des Künstlers Karl Heinz Traut aus Taunusstein in der Bernhard-Kapelle des Hauses gesegnet.
„Mit unserem Programm wollen wir einen Beitrag zur Orientierung in der Gesellschaft durch die Religion leisten“, betont der Direktor der Bistumsakademie, Professor Dr. Peter Reifenberg. „Dabei stehen Nachfolge und Weltgestaltung im Mittelpunkt.“ Ein wichtiger Beitrag dazu sei im kommenden Jahr die coronabedingt bereits einmal verschobene Akademietagung zu Kardinal Karl Lehmann (1936-2018) am 4./5. März 2022. Dazu werden zahlreiche Weggefährten des früheren Mainzer Bischofs erwartet. Unter anderen auch Kardinal Walter Kasper, Lehmanns Doktorvater Weihbischof Peter Henrici SJ sowie der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz. Bischof Kohlgraf trifft sich außerdem am 26. April 2022 zum Gedankenaustausch mit dem Präsidenten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Professor Dr. Georg Krausch.
Gemeinsam mit dem Mainzer Domkapitel bietet die Akademie auch wieder das Abendlob im Advent („Die Kraft der Hoffnung ist die Liebe“) im Mainzer Dom an. Die Predigten werden von Generalpriorin Scholastika Jurt OP aus Arenberg (28. November) und Professor Dr. Meinrad Walter aus Freiburg (5. Dezember) gehalten. In seine elfte Runde geht mittlerweile der Gesprächsabend zur fünften Jahreszeit. Am 1. Februar 2022 sind zum Thema „Rechts des Rheins ist auch noch Mainz“ Johannes Bersch, Bardo Frosch, Peter Krawietz und Jürgen Wiesmann zu Gast.
Kunsthistorische Angebote und auch Exkursionen und Konzerte gehören wieder zum Jahresprogramm, etwa „Kirchen, Kunst und Wein – im südlichen Rheinhessen (17. September) oder die Orgel- und Kunststudienreise „Von der Baar über den Hegau an den Bodensee“ (7.-11. März 2022). Mit der Interdisziplinären Akademiereihe „Nationalkulturen vor der Erfindung des Nationalstaates“ in Kooperation mit der Forschungsplattform „Frühe Neuzeit“ setzt der Erbacher Hof seine kulturgeschichtliche Zusammenarbeit mit der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz fort. In zwei Vorträgen geht es um die „Germania“ in Rüdesheim (20. Juni 2022) und um das Thema „Auf dem Weg zum Nationalstil: Musikalische Idiome in der Frühen Neuzeit“ (5. Juli 2022). Bei „Gemalt mit Licht und Glas“ (5. April 2022) werden die Glasfenster des Künstlers Markus Lüpertz in Regensburg im Mittelpunkt stehen.
Neu angeboten werden Kurse, um das Alte Testament einmal in der Originalsprache zu lesen. Neben einem Schnupperkurs „Biblisches Hebräisch“ (2. Mai 2022) gibt es ab 16. Mai 2022 auch an neun Abenden einen Sprachkurs „Das Alte Testament im Original lesen. Biblisches Hebräisch für Einsteigerinnen und Einsteiger ohne Vorkenntnisse“. Studienleiter Dr. Johannes Bremer möchte dabei Interessierten die Sprache „locker und in fröhlicher Atmosphäre“ nahebringen. Angeboten wird auch ein Studientag zur „Einführung in die Biblische Archäologie“ (2. April 2022).
Die Junge Akademie bietet in Kooperation mit Mainzer Schulen das Projekt „Fehlinformationen im Netz erkennen und richtig handeln“ an, zu dem der bei Youtube als „MrWissen2go“ bekannte Mirko Drotschmann als Referent gewonnen werden konnte. Ergänzt wird das vielfältige Angebot durch weitere Veranstaltungen wie „Online-Dating: Chancen und Herausforderungen der digitalen Partnersuche“ (28. Oktober) und „Wie zukunftsfähig ist unser Rentensystem?“ (11. November).
Zwei neue Studienleiter haben in der Nachfolge von Professor Dr. Ralf Rothenbusch in der Akademiearbeit des Erbacher Hofes ihren Dienst angetreten: Diplom-Theologin Katharina Pultar und Dr. Johannes Bremer teilen sich die Stelle. Pultar war zuletzt als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bei Professorin Dr. Heike Grieser (Alte Kirchengeschichte und Patrologie) tätig. Derzeit arbeitet sie an einer Promotion zum Thema „Aspekte des Christseins bei Sulpicius Severus, Salvian von Marseille und Caesarius von Aries“. Bremer promovierte sich im Fachbereich Altes Testament bei Professor Frank-Lothar Hossfeld in Bonn zum Thema: „Wo Gott sich auf die Armen einlässt. Der wirtschafts- und sozialgeschichtliche Hintergrund der achämenidischen Provinz Yehud und seine Implikationen für die Armentheologie des Psalters“. Er arbeitete als Lehrstuhlassistent im Alttestamentlichen Seminar in Bonn und später nach verschiedenen Studienaufenthalten an den Universitäten Tel Aviv/Israel und Pretoria/Südafrika am Lehrstuhl für Altes Testament in Augsburg. Bremer habilitiert derzeit mit der Arbeit „Landkonzeptionen im Pentateuch“ am Alttestamentlichen Seminar der Universität Bochum.
Hinweis: Bistumsakademie Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Telefon: 06131/257-0, E-Mail: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de, Internet: www.ebh-mainz.de