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Ob als morgendlicher Denkanstoß, kurzer abendlicher Impuls oder in Form eines journalistisch aufbereiteten Radiobeitrags – nach wie vor gibt es eine breite Anzahl an Kirchenbeiträgen in den öffentlich-rechtlichen und kommerziellen Radioprogrammen. Titel, Sendeplätze und Formate variieren von Sender zu Sender, der Leitgedanke, die frohe Botschaft zu verkünden und vom christlichen Glauben zu sprechen, ist allen gleich.
Dabei handelt es sich nicht um theologische Vorlesungen, sondern im besten Sinne um „Martyria“, also Glaubenszeugnis. Es ist auch „Übersetzungsarbeit“, was die Autorinnen und Autoren leisten, um den Hörern aufzuzeigen, was die frohe Botschaft mit dem täglichen Leben hier und heute zu tun hat. Dabei erzählen sie von ihrem Glauben, der sie trägt und begleitet, wollen zum Nachdenken anregen und einen christlichen Wertekosmos aufzeigen.
Die Kirchenbeiträge erreichen dabei ein breites, jedoch sehr heterogenes Publikum. Das ist nicht nur Chance, sondern auch Herausforderung! Denn im Hörfunk gilt: Wie sage ich’s in eng bemessener Zeit, aber so, dass die Hörer gerne und interessiert zuhören und – im Idealfall – zum Nachdenken angeregt werden.
Anders als während einer Predigt im Gottesdienst ist der Kirchenbeitrag zwischen Musiktiteln, Werbeblöcken oder Nachrichten platziert und muss sich in diesem „quirligen“ Umfeld behaupten. Nicht zuletzt buhlen die Autorinnen und Autoren, wie alle Elemente eines Programms, dabei um die Gunst und Aufmerksamkeit des Zuhörers, weshalb sie sich der gleichen, handwerklichen und stilistischen Mittel bedienen müssen wie die Kolleginnen und Kollegen in den Radiostationen. Vielleicht ist das manchmal ein schwieriger Spagat, aber eine echte Chance, um den Glauben lebendig zu halten – auch mit Hilfe des Hörfunks.
Deshalb lautet das Motto unserer Rundfunkredaktion auch: „Wer Ohren hat zu hören, der höre.“ (Mk 4,9)