Ein Leben mit angezogener Handbremse?

Es gibt Bibelstellen, die hat man mehrfach gehört, aber erst in einem besonderen Moment bekommen sie eine Bedeutung, sagt Pfarrer Tomaszewski in seinem Impuls vom 20.08.2017.

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Datum:
So. 20. Aug. 2017
Vor kurzem war ich auf Besinnungstagen. Da ging es um eine bestimmte Bibelstelle. Vorher ist die mir gar nicht besonders aufgefallen. Im dritten Kapitel des Markus-Evangeliums steht: "Jesus ging in ein Haus und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurück zu holen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen." Die Verwandtschaft von Jesus war also nicht damit einverstanden, was er macht. Er ist nicht zu Hause, ist unterwegs mit seinen Jüngern und heilt die Menschen von Krankheiten. Er soll wieder der brave Junge sein, er soll Zuhause die Firma des Vaters als Zimmermann übernehmen. Aber Jesus hat sich freigeschwommen, er will nicht das Leben, dass andere ihm vorschreiben wollen. Er will ein Leben, dass alle von Gott geschenkten Fähigkeiten ausschöpft. Das geht auch heute vielen Menschen so: Sie leben angepasst, machen das, was die Eltern, Partner oder Freunde für richtig halten. Sie erfüllen die Erwartungen von anderen, aber nicht ihre eigenen Wünsche und Träume. Letztlich kann das ein Leben mit angezogener Handbremse sein und nicht ein Leben in Fülle, wie Jesus es uns versprochen hat. Was sind eure Träume und Wünsche? Lebt ihr schon? Oder wollt ihr vielleicht heute einfach den ersten Schritt machen, um was zu ändern?

Pfarrer Michael Tomaszewski für ANTENNE MAINZ