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In vielen Kirchen wird heute das Erntedankfest gefeiert, und die Altäre sind besonders festlich geschmückt. Auch wenn es zum Beispiel bei der Getreideernte in diesem Jahr in vielen Gegenden starke Einbußen gab, haben die meisten von uns Tag für Tag mehr als genug zum Leben. Dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigt uns ein Blick in die weite Welt: Über 800 Millionen Menschen haben nicht genug zu essen. Ja, wir hier haben allen Grund, Dank zu sagen. Doch ist das alles? "Wer denkt, der dankt, wer dankt, der teilt", sagt ein altes Sprichwort. Wir können unsere Lebensmittel, die wir in Hülle und Fülle haben, nicht einfach in die betroffenen Länder geben. Schön wäre es! Aber wir können das Erntedankfest nutzen, um einmal über unsere Lebensgewohnheiten nachzudenken: Wie wir mit unseren Ressourcen umgehen, zum Beispiel mit dem kostbaren Rohstoff Wasser. Und: Muss es jeden Tag Fleisch und Wurst geben? Laut einer Untersuchung der Vereinten Nationen werden auf unserer Erde 33 Prozent der fruchtbaren Böden zur Futterproduktion für Viehzucht genutzt. "Na, auf ein Schnitzel mehr oder weniger kommt es doch nicht an", sagen viel. Auf ein Schnitzel in der Woche. Und das mal 80 Millionen. Das klingt schon anders! Wenn jede und jeder von uns mithilft, mit den Gütern unserer Erde sorgsam umzugehen, wenn wir alle bereit sind, die kostbaren Güter unseres Planeten zu schützen und miteinander zu teilen, dann brauchen wir uns um die Zukunft unserer Schöpfung nicht mehr so große Sorgen zu machen.
Pfarrer Hans-Peter Weindorf für ANTENNE MAINZ