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Von überall prasselt es Kritik. Überall sind Experten, die es anders, die es besser gemacht hätten. Auf Facebook habe ich einen Post gelesen: "Es bleibt die Mannschaft, die vier Sterne auf der Brust hat. Alle haben gefeiert und getanzt vor vier Jahren. Jetzt ist eher zum Weinen zu Mute. Mal gewinnt man, mal verliert man." Das finde ich eine tolle Einstellung. Aber wie kann ich generell mit dem Scheitern umgehen? Nach einer misslungenen Prüfung, sitzen bleiben in der Schule oder einer Trennung in der Beziehung? Erst mal sind alle Gefühle, die aufkommen, in Ordnung. Wut, Ärger, Trauer, vielleicht auch Angst, wie es jetzt weitergehen soll. Die Bibel ist voll von Menschen, die gescheitert sind. Gott zaubert das Scheitern, das Leid nicht weg, aber er ist immer dabei. Er geht durch alle Höhen und Tiefen mit. Und er ist auch dabei, wenn ich nach einer Zeit mein Leben wieder neu sortiere. Dann kann ich analysieren, warum es überhaupt passiert ist und was ich jetzt verändern will. Dann kann ich in Ruhe schauen, was ich will und wie es jetzt weiter gehen kann. Vielleicht entsteht dann aus dem Scheitern etwas ganz Neues, etwas Größeres und Schöneres.
Pfarrer Michael Tomaszewski für ANTENNE MAINZ