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Katholiken gehen heute an Fronleichnam raus auf die Straße. Fronleichnam bedeutet: "Leib des Herrn". Eigentlich sieht man nur eine kleine Oblate aus Mehl und Wasser, aber im Gottesdienst gewandelt wird sie für jeden, der daran glaubt, zum Medium, in dem Jesus selbst da ist. So hat er es beim letzten Abendmahl seinen Freunden zugesagt: Das Brot, das ist mein Leib. Für euch. Für die katholischen Christen ist der "Leib Christi" so wichtig und heilig, dass er von einem Stoffdach geschützt und in einem goldenen Zeigegerät aufbewahrt wird. Ein Priester hat es in der Hand und die Leute ziehen damit durch die Straßen und singen Lieder. Kinder streuen sogar Blüten auf den Weg. Was würde Jesus selbst heute dazu sagen? Würde er sich geehrt fühlen oder es vielleicht etwas überzogen finden? Ich glaube, ihm wäre wichtig, dass er uns auf Händen trägt. Wir sind ihm heilig! Und darum geht es ja auch, wenn im Gottesdienst die Hostie, der Leib Christi, ausgeteilt und gegessen wird: Jesus will sich verschenken, uns stärken, uns tragen und verwandeln. Das ist schon was Besonderes, finde ich. Das kann man feiern und auch mal zeigen!
Tobias Sattler für ANTENNE MAINZ