„Ich freue mich, heute am Martinstag hier in Kelsterbach zu sein und die Schulkindbetreuung der Caritas kennenzulernen. Der Heilige Martin als Patron des Bistums Mainz ist für uns immer ein Anspruch, wie wir Kirche sein wollen.
Martin hat den Bettler inmitten der geschäftigen Menschen am Stadttor von Amiens getroffen. Kirche will nach dem Vorbild des Hl. Martin dort sein, wo die Menschen heute leben. Kinder leben in ihren Familien, sie leben in der Schule. Sie brauchen heute aber auch Orte außerhalb von Familie und Schule, wo sie gut betreut sind. Der Hl. Martin hat am Stadttor von Amiens erlebt, wie die anderen an der Not des Armen vorbeigegangen sind. Martin hat sich treffen lassen und hat wahrgenommen, was der Bettler brauchte. Kirche will dort sein, wo andere vorübergehen. Kirche will wahrnehmen, was Menschen brauchen. Familien mit Kindern haben es heute nicht leicht. Viele Arbeitsverhältnisse erschweren die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Deshalb brauchen Kinder auch außerhalb der Familie Orte, an denen sie in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung gefördert und unterstützt werden.
Ich bin daher dankbar, dass der Caritasverband diese aktuelle Problematik erkannt hat und sich für die Belange der Familien in Kelsterbach einsetzt“, sagte am Freitag Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz.
Die Schüler der Karl-Treutel-Grundschule in Kelsterbach führten den Weihbischof durch ihre Schule und stellten ihm die vielfältigen freizeitpädagogischen und bildungsorientierten Betreuungsangebote vor. Im Anschluss gab es eine offene Gesprächsrunde zwischen Weihbischof und den Schülern.
Die Schulkindbetreuung der Caritas in Kelsterbach bietet 180 Betreuungsplätze an zwei Grundschulen und beschäftigt 28 Mitarbeitende in diesem Bereich. Innerhalb der Betreuungszeiten (7:15 – 17:00 Uhr) gibt es ein bildungspädagogisches Angebot, das von der Begleitung der Lernzeit bis hin zur intensiven Zusammenarbeit mit Lehrern und Schulleitung reicht. Hinzu kommt der freizeitpädagogische Bereich, der Angebote wie Sport, Handwerken, Basteln und Spiel umfasst.
„Mit unserem teiloffenen Konzept der Schulkindbetreuung erreichen wir, dass wir nicht nur mit den Kindern arbeiten, sondern auch intensiven Kontakt mit den Eltern und den Lehrerinnen und Lehrern haben. Damit können wir das gesamte Umfeld der Kinder in den Blick nehmen“, erläuterte Caritasdirektor Bernd Bleines.
Diözesancaritasdirektor Hans-Jürgen Eberhardt sagte: "Das Caritaszentrum Kelsterbach zeigt, was wir als Caritas im Bistum seit langem vorantreiben: Eine Vernetzung im Sozial- und Pastoralraum. So gibt es eine enge Zusammenarbeit mit katholischen und evangelischen Gemeinden, mit der Stadt und anderen Akteuren wie Schulen, Jugendförderung, Bibliotheken und Vereinen."
Anlässlich des Martinstages besucht Weihbischof Bentz alljährlich eine Einrichtung der Caritas im Bistum Mainz. 2016 ist ein besonderes Jahr, die Kirche feiert in diesem Jahr den 1700. Geburtstag des Heiligen Martin. Im Heiligen Martin, der mit dem Bettler seinen Mantel teilte, sehen die Christen das Ideal von gelebter Nächstenliebe. Glaube und Tat gehören zusammen, deswegen ist Caritas ein zentraler Teil von Kirche.