Die Domschweizer sorgen traditionell für Ruhe und Ordnung im Dom. Heute haben sie weitgehend repräsentative Aufgaben. Die Domschweizer begleiten die Bischöfe und das Domkapitel zu Beginn und Schluss von Gottesdiensten. 1802 verordnete Bischof Joseph Ludwig Colmar das Amt des sog. "Dompolizisten". Die Kleidung erinnert an französische Uniformen und hat sich in zwei Jahrhunderten kaum verändert: die Domschweizer tragen einen schwarzen Zweispitz, der bei besonderen Festlichkeiten mit Straußenfedern geschmückt wird, einen dunklen Frack (im Winter einen Mantel) und eine rote Schärpe mit einer Plakette darüber. Diese zeigt das Mainzer Rad mit Mitra und Bischofsstab. Früher stand auf dem ovalen Schild "Police d’oculte" (Kultpolizei). Zur Domschweizer-Ausrüstung gehören weiterhin eine Hellebarde als Paradewaffe, die bei Gottesdiensten vor dem Altar abgestellt wird, und ein Stock mit Silberknauf.
Wahrscheinlich gab es bereits im Mittelalter sogenannte Domstäbler, die mit einem Stab in der Hand über Sitte und Anstand im Gotteshaus wachten. Die Bezeichnung Domschweizer ist wohl der päpstlichen Leibgarde im Vatikan entlehnt. Während die Mainzer Domschweizer früher hauptamtlich angestellt war, sind sie heute ehrenamtlich tätig.