Lk 24,47*-53 und Joh 1,1-15* (Vulgata mit EÜ 2016)
Bibeltext der Gutenberg-Seite
Lateinischer Text
[et praedicari in nomine eius paenitentiam et remissionem peccatorum in omnes] gentes incipientibus ab Hierosolyma vos autem estis testes horum et ego mitto promissum Patris mei in vos: vos autem sedete in civitate quoadusque induamini virtutem ex alto eduxit autem eos foras in Bethaniam et elevatis manibus suis benedixit eis et factum est dum benediceret illis recessit ab eis et ferebatur in caelum et ipsi adorantes regressi sunt in Hierusalem cum gaudio magno et erant semper in templo laudantes et benedicentes Deum amen.
Explicit evangelium secundum Lucam. Incipit Prologus in Evangelium secundum Johannem.
Hic est Ioannes Evangelista, unus ex discipulis Domini, qui virgo a Deo electus est, quem de nuptiis, volentem nubere, vocavit Deus. Cui virginitatis in hoc duplex testimonium datur in Evangelio; quod et prae caeteris dilectus a Deo dicitur: et huic matrem suam de cruce commendavit Dominus, ut virginem virgo servaret. Deniqe manifestans in Evangelio, quod erat ipse incorruptibilis Verbi opus inchoans, solus Verbum carnem factum esse, nec lumen a tenebris comprehensum fuisse, testatur, primum signum ponens quod in nuptiis fecit Dominus, ostendens quod ipse erat, ut legentibus demonstraret, quod ubi Dominus invitatus sit, deficere nuptiarum vinum debeat: et veteribus immutatis nova omnia, quae a Christo instituuntur, appareant. Hoc autem Evangelium scripsit in Asia, postea quam in Pathmos insula Apocalypsim scripserat: ut cui in principio Canonis incorruptibile principium praenotatur in Genesi, ei etiam incorruptibilis finis per virginem in Apocalypsi redderetur, dicente Christo: "Ego sum alpha et o[mega]. Et hic est Ioannes: qui sciens supervenisse diem recessus sui. Convocatis discipulis suis in Epheso, per multa signorum experimenta promens Christum, descendens in defossum sepolturae suae locum, facta oratione, positus est ad patres suos: tam extraneus a dolore mortis, quam a corruptione carnis invenitur alienus. Tamen post omnes Evangelium scripsit: et hoc virgini debebatur. Quorum tamen vel scriptorum temporis despositio, vel librorum ordinatio, ideo a nobis per singula non exponitur, ut sciendi desiderio collato, et quaerentibus fructus laboris, et Deo magisterii doctrina servetur.
Explicit prologus. Incipit evangelium secundum Johannem.
In principio erat Verbum. Et Verbum erat apud Deum et Deus erat Verbum hoc erat in principio apud Deum omnia per ipsum facta sunt et sine ipso factum est nihil quod factum est in ipso vita erat et vita erat lux hominum et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non conprehenderunt Fuit homo missus a Deo cui nomen erat Iohannes hic venit in testimonium ut testimonium perhiberet de lumine ut omnes crederent per illum non erat ille lux sed ut testimonium perhiberet de lumine. Erat lux vera quae inluminat omnem hominem venientem in mundum in mundo erat et mundus per ipsum factus est et mundus eum non cognovit. In propria venit et sui eum non receperunt quotquot autem receperunt eum dedit eis potestatem filios Dei fieri his qui credunt in nomine eius qui non ex sanguinibus neque ex voluntate carnis neque ex voluntate viri sed ex Deo nati sunt. Et Verbum caro factum est et habitavit in nobis et vidimus gloriam eius gloriam quasi unigeniti a Patre plenum gratiae et veritatis. Iohannes testimonium perhibet de ipso et clamat dicens hic erat quem dixi vobis qui post me venturus est ante me factus est [quia prior me erat.]
Deutscher Text
[…Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen] Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem. Ihr seid Zeugen dafür. Und siehe, ich werde die Verheißung meines Vaters auf euch herabsenden. Ihr aber bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet! Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. Und es geschah, während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben. Sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.
Hier endet das Evangelium nach Lukas. Es beginnt der Prolog zum Evangelium nach Johannes.
Dies ist der Evangelist Johannes, einer der Schüler des Herrn, der jungfräulich von Gott auserwählt ist, weil er berufen wurde, als er heiraten wollte. Von seiner Jungfräulichkeit gibt das Evangelium zweifach Auskunft. Nämlich, dass Gott ihn mehr liebte als andere und dass Christus, als er am Kreuz hing, Johannes seine Mutter anvertraute, damit ein Jungfräulicher sich um die Jungfrau sorgen solle. Sodann schuf Johannes mit dem Evangelium selbst ein Werk des unvergänglichen Wortes, indem er als einziger bezeugte, dass das Wort Fleisch geworden ist und dass das Licht von der Finsternis nicht erfasst wurde. Er beschrieb das erste Zeichen, das der Herr bei der Hochzeit tat, indem er den Lesenden zu offenbarte, wer der Herr ist und dass, wenn der Herr eingeladen ist, der Wein der Hochzeit versiegen muss. Er zeigte, dass das Alte verwandelt wird und dass alles Neue, was von Christus eingesetzt ist, sichtbar wird.
Dieses Evangelium schrieb er in Asien, nachdem er auf der Insel Patmos die Apokalypse verfasst hatte. Mit ihr setzte er dem unvergänglichen Prinzip am Anfang des Kanons, in der Genesis, ein unvergängliches Ende in der Apokalypse gegenüber, wenn Christus sagt: "Ich bin Alpha und Omega".
Und als dieser Johannes wusste, dass der Tag seines Abschieds gekommen war, rief er seine Jünger in Ephesus zusammen, verhieß ihnen Christus durch viele Zeichen, stieg in die ausgehobene Grabstätte hinab, hielt Gebet und wurde bei seinen Vätern beerdigt. So wenig verspürte er Schmerzen in seinem Tod wie er auch keine Verwesung des Fleisches litt.
Er schrieb sein Evangelium wegen der Jungfrau [Maria] erst nach allen anderen. An dieser Stelle werde ich euch weder die zeitliche Reihenfolge der Schriften noch die Ordnung der Bücher vollständig erklären, um eure Wissbegierde zu wecken, und damit ihr die Früchte eurer mühevollen Suche findet, wie Gott sie euch lehrt.
Hier endet der Prolog. Es beginnt das Evangelium nach Johannes.
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legt Zeugnis für ihn ab und ruft: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, [weil er vor mir war.]