Grußwort von Michael Ebling

Oberbürgermeister von Mainz

Datum:
So. 27. Aug. 2017
Von:
Internetredaktion
Sehr geehrte Ehrengäste, liebe Gläubige aus Mainz und dem Bistum, sehr geehrte Damen und Herren, am 18. April d. J. wurde Professor Dr. Peter Kohlgraf vom Heiligen Vater in Rom zum neuen Bischof von Mainz ernannt. Er übernimmt als 88. Nachfolger des heiligen Bonifatius, der auch als „Apostel der Deutschen“ verehrt wird, den Dienst für rd. 740.000 Katholiken des Bistums Mainz, das die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Hessen übergreift.

Ebenso wie die Ernennung, so wird auch die heutige Bischofsweihe im Hohen Dom St. Martin von meinen persönlichen Glückwünschen als Oberbürgermeister und denen von Rat, Verwaltung und Bürgerschaft  der Stadt Mainz, begleitet. Wie bereits im Vorfeld die Reaktionen auf den künftigen Bischof Sympathie und eine breite Zustimmung signalisierten, so werden auch an diesem besonderen Festtag in Mainz, freudige Anteilnahme und großes Interesse der Bevölkerung und Medien spür- und sichtbar.
Heute ist ein besonderer Tag, auch für die Landeshauptstadt: der würdige Gottesdienst zur Bischofsweihe und das anschließende Fest der Begegnung auf dem Marktplatz lenken große Aufmerksamkeit auf unsere Stadt. Wirkungsvoll unterstrichen wird dies durch Rang und Zahl der Gäste, die zur Weihefeier und zu Ehren des neuen Bischofs nach Mainz gekommen sind und die ich von dieser Stelle herzlich grüßen und willkommen heißen möchte.
Professor Dr. Kohlgraf steht ab heute in der langen, bis etwa ins 4. Jahrhundert zurückreichenden und unsere Stadthistorie prägenden Reihe Mainzer Bischöfe. Zu ihnen zählen bedeutende Persönlichkeiten, um nur einmal aus jüngerer Vergangenheit Wilhelm Emmanuel von Ketteler, Hermann Kardinal Volk oder Karl Kardinal Lehmann aufzuzählen. Letztgenannter war am 16. Mai 2016 mit Vollendung seines 80. Geburtstages, nach 33 Jahren als verdienstvoller, hoch angesehener und beliebter Bischof von Mainz, aus dem Amt ausgeschieden. Seitdem war der Mainzer Bischofsstuhl vakant.
Umso größer ist nun die Freude, denn dem neuen Bischof eilt ein hervorragender Ruf als bodenständiger Mensch, einfühlsamer Seelsorger und praxisorientierter Hochschullehrer voraus: Nahe bei den Menschen zu sein, ihre Freuden, Anliegen und Sorgen zu verstehen und zu teilen, war ihm bei seinen bisherigen Aufgaben immer von großer Bedeutung.
Durch seinen Lebensweg bringt er daher beste Voraussetzungen mit, den hohen, an sein neues Amt und ihn selbst gerichteten Erwartungen zu entsprechen. Dazu gehört, dass er sich weiter als guter Zuhörer erweist, den Menschen, ob nun als gläubige Christen oder weltanschaulich anders verortet, offen, wissbegierig, mitfühlend und Orientierung gebend gegenübertritt und die in zwei Jahrtausenden gewachsene „Mainzer Art“, gespeist aus Lebensfreude und Toleranz, achtet und mitlebt. Entsprechende, bereits öffentlich gemachte Äußerungen und Signale des neuen Bischofs in diese Richtung, stimmen hoffnungsvoll und machen gespannt auf die Akzente, die er künftig setzen wird.
Die Mainzer Bevölkerung in der Domstadt des Bistums setzt sich aus einem bunten Mosaik aus Menschen aus über 150 Nationen zusammen, die friedlich und sich zugewandt zusammen leben. Darunter sind auch  viele Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge. Wie beim Dialog der Religionen, so ist auch hier der neue Bischof in besonderer Weise als treibende Kraft und Brückenbauer gefordert, um das vielfältige Engagement der Kirche weiter zu fördern.
Zusammen mit den Mainzerinnen und Mainzern freue ich mich auf die Fortführung der konstruktiven, fruchtbaren und vertrauensvollen Kooperation und des partnerschaftlichen Verhältnisses zwischen Stadt und Kirche, sowie auf viele persönliche Begegnungen mit dem neuen Bischof von Mainz.
Für die Ausübung seines hohen und verantwortungsvollen Amtes möge Gottes Segen ihn begleiten, er eine glückliche Hand haben und ein stets waches Auge auf seine Bischofskirche, das Wahrzeichen unserer Stadt.