Schmuckband Kreuzgang

Resümee des KVR

Wiedereröffnung von St. Bonifatius nach der Renovierung am 18. Dezember 2021

Liebe Gemeindemitglieder, liebe Gäste, 

der Kirchenverwaltungsrat unserer Pfarrgemeinde hat Ihnen in den vergangenen beiden Jahren unregelmäßig darüber berichtet, was im Rahmen der Renovierung unserer Pfarrkirche geplant ist, wie die Umsetzung voranschreitet und wie der aktuelle Stand ist. Heute, anlässlich der Wiedereröffnung unserer Pfarrkirche nach der Renovierung, können wir Ihnen berichten: Wir sind fertig. 

Das Resumee des Verwaltungsrats gliedert sich in drei Abschnitte: 
* Demut, 
* Dankbarkeit und 
* Hoffnung.

Demut

Erwartungen übertroffen
Demut empfinden wir vor dem, was vieler Menschen Hände in den vergangenen elf Monaten hier in unserer Kirche geschaffen haben. Es ist das Ergebnis echter Handwerkskunst, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. 
Auch wenn wir als Kirchenverwaltungsrat die Entwicklung der Renovierung hautnah mitbekommen und gestaltet haben und wöchentlich in einer Sitzung mit dem Fortgang der Arbeiten auseinander gesetzt haben, müssen auch wir anerkennen: Wir wurden positiv überrascht vom Ergebnis, das unsere Erwartungen übertrifft. Wir als Verwaltungsrat sind fest davon überzeugt: Unsere Kirche hat durch diese Renovierung deutlich gewonnen. 
Auch zahlreiche beteiligte Handwerker haben sich genau in diesem Sinne geäußert - wir haben die Freude und den Enthusiasmus spüren können, mit dem sie bei der Sache waren, und sich an ihren eigenen Werken und dem Zusammenspiel der Gewerke erfreut haben. Dies hat sich nach unserer Einschätzung auch in der Qualität der Arbeit niedergeschlagen, die uns sehr überzeugt - die Abnahmen führten zu nicht nennenswerten Beanstandungen. 
Deshalb freuen wir uns sehr, wenn auch unsere Gemeinde das Ergebnis genau so begeistert aufnimmt und das Ergebnis der Renovierung als Bereicherung auffasst:
Wir freuen uns sehr auf Ihre Rückmeldungen

Gewerke
Im Rahmen der Renovierung wurden folgende wesentliche Gewerke umgesetzt: 

  • Größtes und augenfälligstes Gewerk sind die Maler- und Restaurierungsarbeiten, die die Firma Löwen Restaurierung Müller GmbH aus Erlenbach am Main durchgeführt hat. Mit Ausnahme des Marmors hatten deren Mitarbeiter nahezu jeden Quadratzentimeter der Raumschale unter den Fingern, und zwar nicht nur die Wände, Gewölbe und Säulen, sondern auch die Seitenaltäre wie den St. Antonius-Altar an der Südseite und den Nothelfer-Altar an der Nordseite und die Heiligen-Figuren, darunter nicht zuletzt die beliebte Madonna hinten in der Marienkapelle. Alle diese Figuren wurden aufgearbeitet und restauriert, ebenso die verschiedenen Bildnisse im Kirchenschiff. Anders als bisher ist nun die Rückseite des Kirchenschiffs unterhalb der Empore nicht mehr in Terracotta angelegt, sondern stattdessen in weiß gehalten. Dadurch gewinnt das Kirchenschiff insgesamt and Luftigkeit. 

  • Sehr umfangreich sind auch die Schreinerarbeiten, die die Firma Daniel Brehm GmbH hier aus Bad Nauheim ausgeführt hat. Hier sind zunächst die Bankpodeste zu nennen, auf denen nun die Kirchenbänke gestellt sind. Dadurch wird Fußkälte vermieden und notwendige Elektroinstallation aufgenommen, zum Beispiel eine Hörschleife für Hörgeräte. Aber darüber hinaus empfinden wir die Podeste, die mit Echtholzparkett belegt sind, auch optisch als einen Gewinn für das Kirchenschiff. Auffällig ist ferner, dass wir die Anzahl der aufgestellten Kirchenbänke etwas reduziert haben. Insbesondere wurden im hinteren Bereich des Mittelschiffs zwei Reihen Kirchenbänke nicht wieder aufgestellt, ebenso wird der Bereich vor dem Nothelferaltar nun von Sitzbänken frei bleiben. Auch dadurch entsteht ein neues Gefühl von Räumlichkeit. Angesichts rückläufiger Zahlen von Gottesdienstbesuchern ist insoweit beabsichtigt, dass die Gemeinde stärker zusammenrückt, andererseits sollen auch innerhalb der Kirche Räume entstehen zur persönlichen Begegnung und zum Austausch nach dem Gottesdienst, was üblicherweise auf dem Kirchplatz vor dem Hauptportal stattfindet bzw. wofür es hier am Nordost-Ausgang bisher gar keine Möglichkeit gegeben hat. Schließlich wurden umfangreiche Schreinerarbeiten in der Sakristei durchgeführt, die einerseits aufgrund der Elektroarbeiten notwendig wurden, andererseits die Voraussetzungen zur staubsicheren Aufbewahrung der wertvollen Messgewänder unserer Pfarrei schaffen. 

  • Die grundlegenden Elektroarbeiten waren dringend notwendig, da die gesamte Elektrik unserer Kirche nicht mehr den geltenden Anforderungen und Vorschriften entsprach - die Arbeiten, die von der Firma EAB Elektroanlagenbau Rhein Main GmbH aus Dietzenbach durchgeführt wurden, waren insofern zwingend erforderlich. Nachdem die Verkabelung komplett erneuert wurde, ist unsere Kirche jetzt wieder auf einem zeitgemäßen Stand. Dazu gehört auch, dass unsere Kirche jetzt an das Internet angeschlossen ist. Technisch ist dies für unsere neue Beleuchtung notwendig, das Stichwort heißt hier "Internet der Dinge".

  • Denn auch die bisherige Beleuchtung war nicht mehr auf der Höhe der Zeit, teilweise gab es schon keinen Ersatz mehr für defekte Leuchtmittel. Aufgrund dessen wurde die Innenbeleuchtung durch die Firma STG GmbH aus Krefeld komplett erneuert, sowohl hier vorne im Altarraum wie auch in den Kirchenschiffen und in den Nebenkapellen. Jede Leuchte im Kirchenschiff hat drei Lichtquellen, die unabhängig voneinander gesteuert und gedimmt werden können, ebenso die zahlreichen Lichtquellen zur Ausleuchtung des Altarraums. Die Lichtsteuerung ist insofern eine Kunst für sich, die nun mit moderner Technik unterstützt wird. Dadurch sind Lichteffekte möglich, die sowohl die Liturgie als auch Architektur sehr gut unterstützen können. Auch die Außenbeleuchtung wurde erneuert. Sie übertrifft die bisherige Außenbeleuchtung in Optik und Leistungsfähigkeit bei Weitem und trägt sehr zur Aufwertung unsere Kirche bei.

  • Unsere bleiverglasten Kirchenfenster waren ein Gewerk, dessen Umfang sich im Rahmen der Arbeiten deutlich ausgeweitet hat. Wie wir bereits bei früherer Gelegenheit berichtet hatten, war an diesen Fenstern seit dem Bau unserer Kirche nichts mehr getan worden, außer dass in Teilbereichen eine Schutzverglasung angebracht worden war, die allerdings viel von der Wirkung der Fenster absorbiert hatte. Darüber hinaus stellte das Fenster hinter der Orgel, also die Rosette über dem Hauptportal, aufgrund der aufgetretenen Schäden bereits ein Sicherheitsrisiko dar; dies war allerdings erst zu erkennen, nachdem man es über Gerüste erreichen konnte. Die Glasmalerei Dr. Heinrich Oidtmann GmbH aus Linnich hatte sämtliche großen Fenster ausgebaut, in ihrer Werkstatt überarbeitet und danach fristgerecht wieder eingebaut. Im Ergebnis lassen die Fenster nunmehr wesentlich mehr Licht durch, sie erstrahlen bei Tag im Inneren, und bei Dunkelheit leuchten sie nach außen. Die Fristgerechtigkeit des Wiedereinbaus stellte hier eine nahezu sportliche Herausforderung dar, da daran die Gewährung eines signifikanten Zuschusses des Landesdenkmalamtes geknüpft war. Bei der Begutachtung der vorzunehmenden Arbeiten und der Abnahme der restaurierten Bleiglasfenstern hat uns der Gutachter Dr. Ivo Rauch aus Koblenz hervorragend unterstützt.

  • In Bezug auf unsere Heizungsanlage standen wir vor der Herausforderung, dass der Betrieb unserer bisherigen Heizungsanlage aufgrund gesetzlicher Änderungen nur noch vorübergehend für wenige Jahre möglich war. Insofern haben wir uns entschieden, den erforderlichen Austausch unserer Heizungsanlage bereits jetzt in die Renovierungsarbeiten mit aufzunehmen.
    Obwohl sich an den äußerlich wahrnehmbaren Elementen der Heizung - das

 

heißt an den Lüftungsgittern im Fußboden - kaum etwas geändert hat, haben das Sachverständigenbüro Dr. Stittgen & Breiden und die Firma Körber Wärmetechnik GmbH & Co. KG aus Schefflenz eine komplett neue Anlage geplant und eingebaut, die effektiver ist als die bisherige Anlage und vor allem die künftig geforderten Parameter einhält.
Im Rahmen der Planungen haben wir uns intensiv mit der Beheizung der Kirche bei Gottesdiensten an Werktagen auseinandergesetzt. Hierzu hatten wir verschiedene Alternativen entwickelt und auch wieder verworfen, so dass am Ende eine Sitzbankheizung umgesetzt wurde. Das heißt konkret, dass die ersten fünf Bankreihen im Mittelschiff mit Heizelementen unter den Sitzflächen ausgerüstet wurden, die dann bei kleinen Gottesdiensten für Wärme sorgen werden. 

  • Der Zutritt zu unserer Kirche wird nun durch eine neue Rampe auch von Süden her für Rollstuhl- und Rollatorfahrer erleichtert. Im Zuge der Barrierefreiheit ist auch noch ein elektrischer Türöffner an der Südpforte vorgesehen, der im kommenden Jahr installiert werden soll. Uns war es hierbei wichtig, einen Beitrag zur Inklusion von mobilitätseingeschränkten Besuchern zu leisten, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass unsere Stadt Bad Nauheim die Inklusion als wichtiges Anliegen der Stadtgesellschaft herausstellt. Wir sind guter Hoffnung, hierfür einen Zuschuss von der Stadt zu erhalten. Die Rampe wurde von der Firma Bellroth-Schneider Naturstein GmbH aus Vilmar an der Lahn errichtet, die dabei von weiteren Subunternehmen unterstützt wurde. Um die Anlage der Beete im Auge und am Rande der neuen Rampe haben sich verdienstvolle Mitglieder unserer Gemeinde sehr mühevoll gekümmert, die hier jedoch nicht genannt werden möchten. Die Firma Bellroth-Schneider war auch für die Aufarbeitung des Marmors verantwortlich, aus dem unser Altar und unsere Altarinsel gefertigt sind, sowie für alle weiteren Steinmetzarbeiten, die im Rahmen der Renovierung anfielen. 

  • Augenfällig ist auch, dass die bisherigen Beichtzellen an der nördlichen Seite unserer Kirche nun nicht mehr vorhanden sind. Leider mussten wir uns dazu entschließen, diese komplett abzutragen, da sie nicht mehr sinnvoll zu erhalten waren. Daher wurden auch die bisherigen Durchgänge in diesen Nebentrakt hinfällig und verschlossen, die Arbeiten wurden durch die Firma Hobau GmbH aus Bad Nauheim durchgeführt. Als Ersatz haben wir einen neuen Beichtraum in der Josephskapelle (unter der Empore) eingerichtet. Die Josephskapelle wurde dazu durch ein Tür- und Fensterelement vom Kirchenschiff abgetrennt. Im Inneren wurden durch die Möblierung sowohl die Voraussetzungen für die traditionelle Ohrenbeichte wie auch für offene Beichtgespräche geschaffen. Sowohl die Planung wie auch die Ausführung fügen sich gut in den Kirchenraum ein. 

  • Auch Raumausstatterarbeiten waren insbesondere aufgrund des neu eingerichteten Beichtraums erforderlich. Dieser wurde mit einem Teppich ausgestattet, um die Akustik des Raumes an Beichtsituationen anzupassen. Auf der Empore wurde ein neuer Teppichboden verlegt, da der alte Teppichboden verbraucht war. Im Altarraum wurden neue Sitzpolster für die Sedilien angefertigt. Und schließlich wurden alle Sitzbänke mit neuen Sitzauflagen ausgestattet. Die Raumausstatterarbeiten hat die Firma Raumausstattung Jürgen Reimer aus Ober-Mörlen für uns erledigt.

  • In Bezug auf die Elektroakustik hat die Firma Petri Licht- und Tontechnik aus Reichelsheim die bisherige Lautsprecheranlage durch neue und wesentlich leistungsfähigere Geräte ersetzt. Dadurch wurden auch die bisherigen fliegenden Leitungen hinfällig. 

  • Unsere Orgel war genaugenommen der eigentliche Auslöser für die gesamte Renovierung. Im Herbst 2017 stand im Verwaltungsrat die Frage einer längst überfälligen Reinigung der im Jahr 1996 gebauten Orgel zur Debatte. Üblicherweise wird eine solche Reinigung circa alle 15 Jahre durchgeführt, das heißt dieses Intervall war bereits damals deutlich überschritten. Fraglich war damals aber insbesondere, welche Einflussfaktoren die Notwendigkeit der Reinigung einer Orgel hervorrufen und wie sich diese Faktoren beeinflussen lassen. Dabei stellte sich heraus, dass insbesondere der Staub in der Raumluft unser Kirche einen hohen Einfluss hat, und dass der Staub maßgeblich durch Kerzenruß beeinflusst wird, der dann durch die Warmluftheizung auch regelmäßig mit der Raumluft umgewälzt wird. Daraus ergaben sich mehrere Schlussfolgerungen: Die Orgelreinigung musste dringend erledigt werden. Diese hat die Firma Kilian Gottwald aus Amöneburg pünktlich abgeschlossen: Alle über zweitausend Pfeifen sind gereinigt und wieder an ihrem Platz, auch die Traktur wurde inspiziert und soweit erforderlich überarbeitet.
    Die neue Heizungsanlage sorgt nun auch für eine reduzierte Staubverwirbelung in der Raumluft.

  • Und schließlich haben wir auch bei unseren Opferlichtstationen hinten in der Marienkapelle und vor dem Votivbild im Nordwesteingang Änderungen vorgenommen, um den Rußeintrag in die Kirche zu reduzieren. Die neu aufgestellten Opferlichtstationen verwenden spezielle Kerzeneinsätze, die besonders rußarm verbrennen. Die Kerzeneinsätze weisen auch keine Kunststoff- oder Aluminiumgefäße mehr auf, sondern werden ganz ohne Ummantelung in die roten Brennhalterungen gestellt. Wenn sie dann ausgebrannt sind, fallen die Dochte und ggf. noch vorhandene Wachsreste aus den offenen Brennhalterungen nach unten  in ein Wasserbecken und verlöschen dort. Dieses rußarme Verfahren funktioniert allerdings nur mit den dort ausliegenden Kerzeneinsätzen, die genau auf die Brenngefäße abgestimmt sind.

Planung und Betreuung
Nach dieser Beschreibung der wesentlichen Gewerke sind drei Herren besonders hervorzuheben, die für die ordnungsgemäße Durchführung und den Erfolg unserer Renovierung unabdingbar waren:

  • Das sind zum einen die Herren Markus Hofmann und Engelhard Hofmann von Hofmann & Partner Architekten aus Schmitten, mit denen wir ganz hervorragend und vertrauensvoll in den beiden letzten Jahren zusammengearbeitet haben. Die Erfahrung der beiden in Kirchenrenovierungen war für uns sehr befruchtend, und sicherlich wird auch diese Renovierung einen herausgehobenen Platz auf deren Referenzenliste erhalten. Dabei haben die wechselseitige Verlässlichkeit und die kurzen Entscheidungswege ganz maßgeblich dazu beigetragen, dass diese Renovierung sowohl fristgerecht als auch innerhalb des geplanten Budgets abgewickelt werden konnte.
  • Darüber hinaus ist Herr Ralf Baumeister vom Diözesan-Bauamt des Bistums Mainz zu nennen, der über die Einhaltung der Anforderungen und Richtlinien des Bistums gewacht hat. Auch bei ihm bedanken wir uns ganz herzlich für seinen fachlichen Rat und die wohlwollende Begleitung unserer Renovierung.

Dankbarkeit

2021-12-30_WZ-Sanierung (c) WZ - Hanna von Prosch

Nach dem Dank an diejenigen, die unsere Renovierung ins Werk gesetzt haben, gilt unser tief empfundener Dank all denjenigen, die durch ihre großzügige Spende dieses Werk ermöglicht haben.
 
Finanzierung
Insgesamt haben die Maßnahmen gut 1,5 Millionen Euro gekostet. Das ist fürwahr viel Geld, aber es ist sinnvoll angelegt. Alle Gewerke, bei denen dies sinnvoll war, wurden ausgeschrieben und an den günstigst Bietenden vergeben. 

Von den genannten Kosten übernimmt das Bistum Mainz im Rahmen der geltenden Richtlinien ungefähr ein Drittel. Der Zuschuss bemisst sich dabei nicht an den Gesamtkosten, sondern staffelt sich je nach Gewerk in unterschiedlicher Höhe, für bestimmte Gewerke wie z.B. für unsere Orgel sehen die Richtlinien keinen Zuschuss vor.

Die übrige Finanzierung ist von uns als Pfarrgemeinde zu leisten. Diesen Anteil haben wir zu zwei Dritteln durch Vermögensumschichtungen aufgebracht. Das restliche Drittel stammt aus Spenden und Vermächtnissen, es wurde im wahrsten Sinne des Wortes von uns zusammengelegt.

Noch liegen nicht alle Rechnungen unser Auftragnehmer vor, und der ein oder andere Nachtrag ist noch nicht verarbeitet. Wir sind aber dennoch optimistisch, dass die Finanzierung ohne die Aufnahme von Schulden auskommt - dies war und ist auch nicht geplant. 
            

Spenden und Spendertafel
Dafür, dass wir diese Summe aus unserer Mitte gemeinsam aufbringen konnten, gilt allen Spendenden und Fördernden unser Respekt und unser ganz aufrichtiger Dank. Wir vom Verwaltungsrat bringen unseren Dank sichtbar zum Ausdruck durch eine Spendertafel, die wir für diesen Zweck gestiftet haben. Sie ist hinten am nordwestlichen Eingang angebracht und verzeichnet alle uns bekannten Spender unabhängig von ihrem Spendenbetrag.

Die Spendertafel ist bestimmt noch nicht komplett; außerdem verfügt sie über hinreichend Platz zur Aufnahme weiterer Spender - gegebenenfalls fügen wir noch eine Zusatztafel an, sofern sich weitere Spender vom Ergebnis der Renovierung überzeugen lassen und ebenfalls einen Beitrag leisten wollen. Unser Anliegen ist es jedenfalls, mit dieser Tafel dem Einsatz für und dem Gemeinsinn in unserer Gemeinde ein sichtbares Zeichen zu widmen.

Darüber hinaus gilt unser Dank auch jenen Spendern, die anonym gespendet haben - teilweise signifikante Summen. Auch dafür unser ganz herzlicher Dank!

Hoffnung

Chorfenster „Herr, bleibe bei uns“ (c) Britta Gebauer

Renovieren heißt wörtlich Wieder-Erneuern. Renovieren ist kein leichtfertiges Unterfangen, das macht man nicht mal eben so. Es setzt eine bewusste Entscheidung voraus, die ganz wichtig auch die Frage nach dem Sinn einbezieht. 
Als wir uns im Verwaltungsrat erstmals im Herbst 2017 mit der Frage einer anstehenden Renovierung auseinander gesetzt haben, haben auch wir uns diese Fragen gestellt: "Wozu?"; "Für wen?"; "Für wieviel?" oder "Geht es nicht auch anders?". 

Wir haben ernsthaft über alle diese Fragen und Facetten diskutiert, aber am Ende eine einstimmige Entscheidung getroffen. Wir sind überzeugt: Das Ergebnis gibt uns Recht. Diese Renovierung ist für uns - für uns als Gemeinde. 
Sie fußt auf dem Mut und der Weitsicht unserer Vorfahren, die im Jahr 1905 diese Kirche erbaut haben - im sprichwörtlichen Gottvertrauen. Sie führt fort, was seither bei den letzten Renovierungen 1969 und 1996 von denjenigen entschieden und umgesetzt wurde, die vielfach noch unter uns sind.
Richtig ist auch: Wir sind Pfarrgemeinde, und sind seit mehr als 115 Jahre in dieser Kirche zu Hause. Gemeindemitglieder kommen und gehen, und ebenso die Geistlichen, die uns als Pfarrei auf dem Weg durch die Zeit begleiten. Was aber bleibt, ist unsere Kirche als zentraler Ort unseres Glaubens, den es als solchen zu erhalten und bewahren gilt.

Glaube braucht Heimat - so haben wir die Hoffnung, dass wir mit unserer renovierten Kirche auch ein Zeichen setzen für unseren Glauben, gerade in Zeiten aktuell schwieriger äußerer Rahmenbedingungen wie jetzt in der Corona-Krise. Zwangsläufig haben wir unser Gemeindeleben etwas zurückfahren müssen während der letzten Monate - aber wir haben die Hoffnung, durch unsere erneuerte Kirche wertvolle, sichtbare und kraftvolle Impulse zur Wiederaufnahme unseres Gemeindelebens setzen zu können.

Und schließlich bedeutet Hoffnung auch Glaube an die Zukunft: Die Zukunft unserer Pfarrei wird mittelfristig durch den Pastoralen Weg unseres Bistums und der neuen Pfarrei "Nord" in unserem Dekanat Wetterau-West gekennzeichnet sein.
Mit dieser Renovierung haben wir uns in einem wichtigen und äußerlich sichtbaren Punkt für diese Zukunft bereit gemacht. Wir sind der Meinung: Das waren wir vom Verwaltungsrat uns selbst, unserer Gemeinde und unseren Vorfahren schuldig.
Machen wir uns auch innerlich bereit für die Veränderungen, die auf uns zukommen werden - auf Grundlage dieser frisch renovierten Kirche, der Heimat unserer Gemeinde. 

Christoph Theobald für den Kirchenverwaltungsrat St. Bonifatius Bad Nauheim