Liebe Leserinnen und Leser, liebe Gemeinde,
wie oft konnten Sie schon beobachten, dass Erwachsene beim Spielen mit Kindern in die Knie gehen? Warum machen die „Großen“ das?
Um mit den „Kleinen“ auf Augenhöhe zu sein. Das ist anders als von oben herab! Denn um auf Augenhöhe zu kommen, müssen die „Großen“ sich klein machen, was wiederum die „Kleinen“ aufwertet.
Ich denke, so macht Gott das mit uns. Er geht im übertragenen Sinn in die Knie, dorthin, wo wir Menschen sind, wie es in der Weihnachtsbotschaft heißt: „Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt.“ (Lk 2,12)
Zugegeben, ein Kind in Windeln gewickelt in einem Futtertrog ist kein überwältigender Gottesbeweis. Doch diese Botschaft der Christen ist mir im Lauf der Jahre sehr wichtig geworden, denn sie beutetet: Im Gewöhnlichen ist er uns nah, der Außergewöhnliche ist da, wo wir sind. In den Situationen, in denen wir sind.
So können wir unsere Freude mit Gott teilen. So können wir Kraft schöpfen, wenn wir uns allein gelassen fühlen. Wo kann es im Gewöhnlichen einen Hinweis darauf geben, dass Gott auf seine Art wirkt?
Meistens wird es erst im Nachhinein erkannt, aber vielleicht mit Staunen, wie sich etwas ergeben hat, fast wie ein „Wunder“.
Dinge, über die wir uns „wundern“ können, gibt es gegenwärtig reichlich. Warum Kriege und die vielen Toten, das Leid, warum vermehrte Unwetterkatastrophen und was noch alles?
Der Außergewöhnliche im Gewöhnlichen – vielleicht kann uns die Weihnachtsbotschaft Hoffnung geben, wo es aussichtslos erscheint.
Im Namen des gesamten Pastoralen Teams und unserer Mitarbeitenden in den Pfarrbüros
wünsche ich Ihnen
frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr 2025!
Ihr Pfarrer Sebastian Goldner